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Der macht was er will

Wir müssen reden. Ihr werdet euch jetzt fragen: «Worüber werden wir den reden müssen»? und ich antworte: «Über den Tod.» Er ist allgegenwärtig. Im Verkehr, in Krankhaus, im Alter, im Leben, im Allgemeinen. Vor meinem 67. Geburtstag habe ich in puncto meines Dahinscheidens alles geregelt. Und während ich so dies und das regelte, wie ein Polizist mitten auf der Kreuzung den Verkehr, da ging mir ein Licht auf.

Seither zeige ich dem Tod den Stinkefinger, genauso wie ich dem Trucker-Fahrer den Stinkefinger zeige, wenn er mich, den Mountainbiker, in den Strassengraben drängt. Aber nur den Stinkefinger zeigen reicht nicht. Beim Trucker-Fahrer folgt unwillkürlich und in letzter Sekunde das Ausweichmanöver in eben diesen Graben. Und beim Tod?

Ausweichen? Beim Tod ist auch dies die einzige Strategie, die mir dazu einfällt. Doch damit sie gelingt, sind Flexibilität, Schnelligkeit, Fitness und Nüchternheit gefragt. Im Alter gar nicht so einfach, wie ich feststellen musste. Bliebe noch das Verdrängen. Doch dies ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss. So habe ich mich zu einem Arrangement mit dem Tod entschieden.

Ich schaue für mehr Flexibilität, Schnelligkeit, Fitness und Nüchternheit und der Tod? Der macht so oder so was er will. 

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