Schriftgröße: +

From Farm to Cup: Kaffee-Kultur in Buon Ma Thuot

20200221

Eines meiner Lieblingscafés in Buon Ma Thuot ist das Café Zone. Mit rund 15 Sitzplätzen ist es ein sehr kleines, einfaches Café. Gearbeitet wird unter dem Motto «From farm to cup». Serviert wird der traditionelle Cà phê sữa đá (Kaffee mit gesüsster Kondensmilch auf Eis), aber auch Espresso oder Cappuccino sind erhältlich. Und nach dem Café-Genuss kann auch gleich noch der Vorrat für zuhause zugekauft werden (im Cover). Zum Kaffee gehört immer auch ein Glas Tee oder Wasser, je nach Wunsch heiss oder eisgekühlt.

Wer durch das erweiterte Zentrum von Buon Ma Thuot spaziert, dem fallen die vielen Kaffeehäuser auf, die es an jeder Strasse gibt. Grosse, kleine, farbige, romantische in einem Hinterhof, moderne, rockige, liebevoll nach einem Thema dekorierte oder auch nur ganz einfache. Anzahl und Vielfalt scheinen schier unerschöpflich, aber etwas ist bei allen gleich: morgens zwischen 7 und 10 Uhr sind immer alle gut gefüllt.

Egal, wo ich mich in Buon Ma Thuot gerade aufhalte, ich wundere mich jedes Mal, ob der vielen Kaffeehaus-Besucherinnen und Besucher, und die meisten Tische sind von zwei und mehr Personen belegt. Das morgendliche Zusammentreffen beim Kaffee ist eine wunderbare Tradition und bringt Ruhe in die Hektik des Alltags.

DSC05514

(Legende: Keine Hektik: Der Kaffee tropft aus dem Phin-Filter gemächlich in das darunter stehende Glas.)

Allein schon die traditionelle Herstellung eines frisch aufgebrühten Kaffees mit dem Phin-Filter (ein vietnamesisches Metallsieb) benötigt an die zehn Minuten bis der Kaffee trinkfertig bereitsteht. Hierbei werden die gemahlenen Bohnen in den Phin-Filter gefüllt und mit einer geringen Menge von heissem Wasser über­gossen, damit sie auf­quellen, um mehr Aroma zu bekommen. Nach rund zwei Minuten werden etwa 2/3 des Filters mit dem Rest heissem Wasser aufgefüllt. Der Kaffee tropft nun langsam in das darunter stehende Glas und nach etwa sechs Minuten ist der Kaffee fertig und wird mit der süssen Kondensmilch vermischt. Dann wird das Glas mit Eis aufgefüllt, nochmals umgerührt und fertig ist der Cà phê sữa đá.

Vietnam ist nach Brasilien der zweit­größte Lieferant von Roh­kaffee. Ganze 14 Prozent des welt­weit vertriebenen Kaffees stammen aus vietnamesischen Anbau­gebieten. Neben den grossen Playern gibt es viele Kaffee-Bauern, die auch die Verarbeitung übernehmen. Sie rösten ihre Bohnen in Butter, Speiseöl oder Margarine. Diese Art der Röstung soll das volle Aroma erhalten und gibt dem fertigen Kaffee seinen bezaubernden kräftigen Geschmack.

20200227 3 X

(Im Bild unten Kaffee-Bauer in Krong Buk: Der Kaffee wird direkt auf dem Feld geröstet. Eben wird die Butter dazu gegeben.)

×
Stay Informed

When you subscribe to the blog, we will send you an e-mail when there are new updates on the site so you wouldn't miss them.

Hören, Sehen, Schmecken, Riechen und Tasten
Ein Ziel des Weltkaffees