Von Peter M. Jenni auf Donnerstag, 08. September 2022
Kategorie: Blog Charity Project Krong Buk

Von Grenzen und Möglichkeiten

Hiep wurde von einer E De Familie um Hilfe angefragt, da der 30-jährige Bruder an einer schlimmen Hautkrankheit leidet. Gesicht, Arme, Beine, sein ganzer Körper ist mit Hautwucherungen übersät. Verschiedene Krankenhausaufenthalte haben keine merkliche Besserung erbracht.

Um die bisherigen Spitalaufenthalte und Krankenversicherungsprämien zu begleichen, hat die Familie schon ein Stück Land verkauft und soeben noch eine Kuh, um einen neuerlichen Krankenhausaufenthalt zu berappen. Doch das Geld geht so langsam aus und die Familie weiss nicht mehr, wie es weitergehen soll.

Es lag an mir zu erklären, dass dieser Fall weit über das finanziell Machbare des Charity Project Krong Buk hinausgeht, und dass wir auch nicht auf einen medizinisch fachlichen Background zurückgreifen können, um die Hilfe effizient zu gestalten. Doch dann kam Hiep eine Idee.

Viele E De Familien kennen sich im Umgang mit den Behörden nicht aus. Zum Teil auch deshalb, weil sie kaum lesen und schreiben gelernt haben. Hiep hat dann die Papiere des Kranken verlangt, unter anderem auch die Bestätigung, dass er drei Jahre Militärdienst geleistet hatte. Hiep meinte, die Familie hätte Anspruch auf die Krankenversicherung für besonders arme Familien, diese wäre dann eine sehr grosse Entlastung.

Im Anschluss an unseren Besuch hat Hiep bei den zuständigen Behörden im Namen des Charity Project Krong Buk einen entsprechenden Antrag gestellt und jetzt warten wir gespannt auf den Entscheid. In der Zwischenzweit werden wir im Rahmen unserer Möglichkeiten die Familie mit Medikamenten unterstützen.

Im Cover: Hiep (links) bespricht mit der Schwester das Vorgehen. Im Tragetuch schläft ein zwei Monate altes Baby. Die Mutter muss es bereits jetzt schon jeden Tag mit zur Feldarbeit nehmen.

Anmerkung: Da meine Texte auch auf den Sozialen Medien geteilt werden, habe ich aus Persönlichkeitsgründen auf ein Bild des Kranken verzichtet.

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