Schriftgröße: +

Tilapia – Frischer geht nun wirklich nicht

2019 03 01 06 48 24005

Tilapia, unser «Hausfisch», ist äusserst erlesen im Geschmack, gesund, und an der Qualität von Tilapia gibt es übrigens kaum Kritik. Trotzdem, es gibt ein Aber. Dieses kommt von Seiten der Umweltschützer.

Die Fischfarm (links im Coverbild) gehört Hieps Bruder. Hier hole ich mit meinem Motorboot jeweils den fangfrischen Fisch für unsere Gäste. Die Farm ist nur rund einen Kilometer entfernt. Wir rufen an, bestellen zwei, drei oder mehr Kilo Tilapia. Ein Mitarbeiter der Farm holt die Fische mit dem Netz aus dem Wasser, tötet sie und nimmt sie auch gleich aus. Eine halbe Stunde später brutzelt der Tilapia auf der Glut in unserem Cheminée. Frischer geht nun wirklich nicht.

Tilapien sind besonders magere Fische, die für Figurbewusste eine gute Wahl darstellen. Der Gehalt an hochwertigen und leicht verdaulichen Proteinen ist überdurchschnittlich hoch. Weitere gesunde Inhaltsstoffe sind bis zu 1 mg Omega-3-Fettsäuren und etwa 2,5 Mikrogramm Jod pro 100 g Tilapiafilet.

Das Fleisch des Tilapias hat einen äusserst erlesenen Geschmack. Es ist leicht süsslich nussig, sehr zart und dennoch robust in der Zubereitung. Sein Fleisch ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Bei uns kommt er ausschliesslich ganz auf den Grill. Die Filets eignen sich gut zum Braten und in Stücke geschnitten für Pfannengerichte.

Tilapien gehören zur Familie der Buntbarsche. Sie bevorzugen als Lebensraum Wasser mit Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad (also genau meine Wassertemperatur!). Sie sind Allesfresser, werden bis zu 6 Kilogramm schwer und können eine Länge von bis zu einem halben Meter erreichen.

Ihr Hauptlebensraum ist in tropischen und subtropischen Gewässern, vor allem Afrika, Madagaskar, Asien und auch Südamerika. Viel grösser als ihre natürlichen Vorkommen sind jedoch inzwischen die Zuchtbestände. In Aquakulturen werden die Tiere in grossem Stil überwiegend in Süsswasser gezüchtet.

Katrin Koelle schreibt auf eatshmarter.de dazu: «Genau das (Süsswasseraquakulturen) aber halten Umweltschützer für ein Problem». Greenpeace weise zum Beispiel darauf hin, dass die meist falsche Haltung in Zuchtteichen für Natur und Umwelt fatale Folgen haben kann. Speziell in Vietnam würden nach Ansicht von Greenpeace ausgebrochene Tilapien aus der Zucht für Veränderungen in der Artenzusammensetzung der natürlichen Ökosysteme sorgen, weil Tilapia in Vietnam nicht heimisch ist.

An der Qualität von Tilapia gibt es kaum Kritik. Gemäss Koelle haben intensive Tests des Max-Rubner-Instituts (MRI) in Hamburg ergeben, dass die zu den barschartigen Fischen gehörenden Exoten weder Arzneimittelrückstände noch andere potenziell schädliche Stoffe enthalten.

Der Tilapia ist von Natur aus ausgesprochen widerstandsfähig gegen Krankheitserreger. Deshalb ist bei der Zucht der Einsatz von Antibiotika und anderen Medikamenten kaum nötig. Der Grossteil der Erträge von Hieps Bruder geht nach Saigon.

×
Stay Informed

When you subscribe to the blog, we will send you an e-mail when there are new updates on the site so you wouldn't miss them.

Ein Abend auf der Terrasse oder: Die Natur schlägt...
Gemeindepolizei zu Besuch oder: hohe Luftfeuchtigk...