Von Peter M. Jenni auf Dienstag, 04. Juni 2019
Kategorie: Blog Faszination Vietnam

Von da wo der Pfeffer wächst

Wenn jemand nicht erwünscht ist oder man ihn nicht sehen will, so wünscht man ihn im deutschen Sprachgebrauch dorthin «Wo der Pfeffer wächst». Früher war das ganz schön weit weg, denn ursprünglich kommt der Pfeffer aus Indien.

Heute ist Indien dank Flugzeug schnell und einfach zu erreichen und auch in Vietnam wird Pfeffer angebaut. Meine beiden Nachbarn, Hai (links im Coverbild) und Minh (rechts) sind zwei stolze Pfeffer-Plantagenbesitzer. Als sie von unserer Reise in die Schweiz erfuhren, sagten sie: «Du lebst jetzt da wo der Pfeffer wächst. Wir schenken dir Pfeffer, damit du deine Freunde damit überraschen kannst.»

Ein paar Tage später standen sie da. Je ein Kilo frischer Pfeffer in einem Plastiksack, den ich jetzt in die Schweiz importieren werde.

Ich hoffe, mit einem Kilo pro Person überschreiten wir die Höchstmenge nicht, aber wirklich verlässliche Angaben habe ich im Internet nicht gefunden. Aber als ehemaliger Mitarbeiter Kommunikation in St.Galler Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen (AVSV), liess mich das Thema natürlich nicht los. Bei der deutschen Verbraucherzentrale stiess ich auch folgende Meldung zum Thema «Gewürze als Urlaubsmitbringsel»:

«Die für die Europäische Union EU geltenden Grenzwerte wie zum Beispiel für Pestizide können in anderen Ländern - oft auch mangels Kontrollen - deutlich überschritten werden. Bei Kontrollen von Importen in die EU sind auch 2017/18 wieder viele Gewürze (vor allem schwarzer Pfeffer), frische und getrocknete Kräuter negativ aufgefallen und zurückgewiesen worden, weil sie zum Beispiel mit Schimmelpilzgiften wie Aflatoxinen und Ochratoxin und vor allem mit Keimen (Salmonellen, Coli-Bakterien, Bacillus cereus) belastet waren.»

Folgendes gilt es nun für meine Geschenke zu berücksichtigen: Mein Pfeffer ist kein Urlaubsmitbringsel sondern ein Natur-Produkt meiner Nachbarn, denen ich vertraue und mit denen ich mich sehr gut verstehe. Dabei handelt es sich um Kleinstplantagenbesitzer: Soviel ich weiss, werden Pestizide hier nicht in grossem Umfang eingesetzt, der Pfeffer wird trocken geerntet und anschliessend gut ausgetrocknet. Und zweitens: Seit drei Jahren esse ich nun fast ausschliesslich frische Produkte von hier. Und mir geht es wunderbar.

Kommentare hinterlassen