Vor rund zwei Wochen erzählte man mir, im Nachbarstädtchen Phuoc An würde ein Schweizer heiraten. Ich lächelte und tat dies als ein Gerücht ab, eine Landesverwechslung oder so, denn ich ging davon aus, dass wenn ein Schweizer in «meiner Nachbarschaft» lebt, würden Hiep und ich ihn wohl kennen.
Ich vergass «das Gerücht» schnell wieder. Doch vorgestern Samstag kam telefonisch die Einladung zur Hochzeit am Sonntag. Ich glaubte es irgendwie immer noch nicht, aber wir entschieden uns, die Einladung anzunehmen.
Und wirklich, der Bräutigam Ahmed Akciger und seine Familie sind nicht nur Schweizer, sondern eine Zürcher Familie und es gab einiges an Gesprächsstoff. Für mich war das dann so, wie wenn etwas völlig überraschend von der ersten in die neue Heimat gebeamt wird.
Die Hochzeit von Ahmed und seiner Frau Bich Vân war sehr schön, äusserst elegant und speziell, da es eine Mischung aus Vietnamesischer und Schweizer Hochzeitstradition war. Speziell auch deshalb, weil das gesamte Catering von einem exklusiven Hotel aus dem 400 Kilometer entfernten Saigon stammte.
Doch wie kam es nun dazu, dass die beiden hier draussen in der Provinz Dak Lak heirateten? Die Familie von Bich Vân lebt in Phuoc An und die Braut hat die ganze Hochzeit von Saigon aus, wo sie lebt und arbeitet, organisiert. Eine Heidenarbeit muss das gewesen sein.
In ein paar Tagen ziehen die beiden in die Schweiz, davor gibt es einen kurzen Honeymoon-Trip nach Phu Quoc, dann wartet schon wieder das Arbeitsleben.
Dem frisch vermählten Paar, Ahmed Akciger und Bich Vân, wünschen wir alles Gute für die Zukunft.