Mit den abendlichen Gewitterschauern, die in diesen Tagen, begleitet von dumpfem Donnergrollen über das Zentrale Hochland ziehen, kündigt sich die nächste Regenzeit an. Die Bauern bestellen ihre Maisfelder, pflügen, tragen die Saat in die rote Erde oder ernten ihren Reis.
Um später nicht schutzlos der Mittagshitze ausgeliefert zu sein, bin auch ich zu dieser frühen Stunde mit dem Bike unterwegs, strample der Sonne entgegen und komme doch nie an.
Und gerade in diesem Nichtankommen liegt die Faszination. Immer weiter soll es gehen, es gibt noch so viel zu entdecken, so viele Wege zu gehen, unzählige Strassen zu befahren und tausende neue Menschen kennenzulernen.
Wenn ich die Synonyme für „nicht ankommen“ nachschlage, so finde ich nur negativ Belegtes: scheitern, missglücken, Schiffbruch erleiden, erfolglos sein, nicht anerkannt werden, Versagen, kein Gehör finden, sitzen bleiben, nicht gut abschneiden.
Die heutige Gesellschaft verlangt ein Ankommen! Sie verlangt Erfolg, Anerkennung, man darf nicht scheitern und schon gar nicht Schiffbruch erleiden . Doch genau diese Erwartungen hängen wie ein Damokles-Schwert über der Leistungsgesellschaft.
Dabei ist doch der Weg das Ziel. Das chinesische Sprichwort des Philosophen Konfuzius, das wohl jeder kennt, aber meistens nur noch als Floskel, als Kalenderspruch am Kühlschrank hängt, wird in den Synonymen zu „nicht ankommen“ schamlos ertränkt.
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