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Vernissage geschädigt

2022 04 21 05.50.09

Es gibt Bilder, da ist jedes Wort darüber reine Verschwendung. Das Cover-Bild aus Saigon ist eines davon. Anders verhält es sich mit den Kriegsbildern, die uns in diesen Tagen in ungekannten Mengen überfluten. Die müssen besprochen und begutachtet werden. Fake oder Fakt? Wahrheit oder Propaganda?

Fakt ist, wir sind in einer Zeit angekommen, in der Lügen normal geworden ist und wir dies hinnehmen, als sei es das Normalste der Welt. Hilflos lassen wir es zu, dass wir manipuliert werden. Nicht nur von Kriegstreibern.

Und deshalb kommt mir jetzt auch das mit der Kunst in den Sinn. Denn genau so halte ich es auch mit der Kunst: Wenn der Künstler, die Künstlerin mir in ellenlangen, intellektuellen und hochgestochenen Worten erklären will und muss, was ich zu sehen, zu verstehen habe, dann verstehe ich die Kunst nicht.

Ich bin zwar ein Mann der Worte. Aber ein in einem kurzen, prägnanten Satz zusammengefassten Grund, warum die Skulptur, die Plastik, das Video oder der Song entstanden ist, reicht. Für alles andere muss die Kunst für sich selbst sprechen.

Ich bin vielleicht aus meiner Regional-Journalist-Zeit ein wenig Vernissage geschädigt, aber das musste jetzt mal gesagt sein.

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