Schriftgröße: +

Zum Tét-Abschluss (4. Tag) oder das Familienessen auf dem See

Zum Tét-Abschluss (4. Tag) oder das Familienessen auf dem See

Heute ist Familienfest, die Nächste. (Die nachfolgende Geschichte ist in einer Bildfolge in der Pictapas-Galerie «Family-Tét-Party on the fish-farm» visualisiert - ein Bild sagt mehr als alle Worte!)

Wir treffen einen Teil der Verwandtschaft im Laufe des Vormittags in Phouc An (Dak Lak). Nach der Begrüssung geht’s mit den Motorbikes an den Ho Krong Buk Ha See, rund 20 km nördlich des Städtchens. Wir tuckern gemütlich im Konvoi nebeneinander und quatschen.

Am See angekommen werden wir an einer spartanischen Anlegestelle mit einem fast neuen Long-Boat abgeholt. Der andere Teil der Verwandtschaft betreibt auf dem See eine Fischfarm. Doch bevor wir dorthin fahren, muss noch eine Tonne Talapia-Fisch (Buntbarsch, im Bild oben) verladen werden. Wir schauen zu, wie die beiden Brüder Korb um Korb die Staumauer hochtragen. Nach dem Wägen und Festhalten der Kilogramme in einem Heft werden sie lebend in grosse, mit Sauerstoff versorgte Tonnen in einen Lastwagen verladen.

Anschliessend schiffen wir zur Fischfarm. Ein Floss auf dem See, das vertäut rund 300 Meter vom Ufer entfernt im ruhigen Wasser schwimmt. Die Einrichtung im kleinen Wohnbereich, der aus lediglich zwei Räumen besteht, ist einfach. Rund um die Wohnfläche sind Netze im See. In ihnen tummeln - wenn sie ausgewachsen sind - einige Tonnen Talapia. Für unser Essen müssen vier von ihnen ihr Leben lassen. Der Eingangsbereich ist gleichzeitig Essbereich und der Küchenbereich dient, wenn nicht gekocht wird, als Schlafstätte und Wohnbereich; um es Neudeutsch zu sagen: real Living-Room.

Zubereitet wird alles auf dem Boden. Die zwei Gaskochstellen sind erhöht und jeder hat irgendetwas zu tun. Man hilft sich und wer gerade nichts macht, der legt sich auf die zusammengelegte Matratze und döst vor sich hin

Erst da fiel mir auf, dass jeder etwas mitgebracht hatte. Wir hatten Bier gekauft, andere brachten Fleisch, Cola oder frisches Gemüse. Der Fisch war ja schon da!

Nach nicht allzu langer Zeit wird eine Matte auf dem Boden ausgelegt. Schalen und Stäbchen werden verteilt und das Essen beginnt. Es gibt Fisch, Fleisch, Gemüse, Reis und Bier. Immer mal wieder steht jemand auf und holt Nachschub, stellt dem Nachbar ein Bier hin oder hilft ihm beim Zerkleinern des Fisches. Es ist, als sei die Arbeit ganz automatisch verteilt.

Nach dem Essen machen wir noch eine Rundfahrt auf dem Stausee (452 km²). Ausser einer zweiten Fischfarm ist auf dem See nichts los. Wir geniessen den herrlichen Frühlingstag. Dann schwingt sich jeder, die einen zu zweit, andere zu dritt oder zu viert, wieder auf sein Motorbike.

Bildfolge in der Pictapas-Galerie «Family-Tét-Party on the fish-farm».

×
Stay Informed

When you subscribe to the blog, we will send you an e-mail when there are new updates on the site so you wouldn't miss them.

Im Jahr des Feuer-Hahns
Wie im Tutti-Park - nur lauter