Von Peter M. Jenni auf Dienstag, 10. März 2015
Kategorie: TAM Archiv vor 2015

Durchdachte Gestaltungskraft und intelligenter Feminismus

Fast genau auf den Tag nach einem Jahr trafen sich am Montagabend 24 Mitgliederinnen des Politischen Frauennetzwerkes Sarganserland (PFS) zur 1. Hauptversammlung. Kein Zufall. Der 8. März, Welttag der Frauen, berührt mit seiner historischen Symbolik Frauengenerationen in der ganzen Welt und im Sarganserland.

Von Marlies Dyk

In diesem frauen-solidarischen Sinne eröffnete die Präsidentin Irmgard Varga im Bildungszentrum Neu-Schönstatt die Hauptversammlung und betonte gleich anfangs in ihrer Ansprache, dass Netzwerke ein entscheidendes Instrument für den gegenseitigen Austausch, der Vernetzung und damit dem gemeinsamen Engagement sind.

Dass das fürsorglich und ehrgeizig gegründete Netz der Werke noch ein ganz zartes Netzwerk ist, war während der Zusammenkunft nicht zu übersehen. Schnell, sehr schnell kamen die Mitgliederinnen zur Sache.
Die Protokollpunkte, wie Aktions- und Kassenbericht waren in weniger als 30 Minuten transparent und übereinstimmend abgehandelt, um sich den grundlegenden inhaltlichen Fragen des Vereins widmen zu können.

Beharrlich und konstruktiv

Angelehnt an der World Café Tradition berieten die Frauen nach dem formalen Teil über zwei Stunden beharrlich und konstruktiv ringend um jede Idee, Position und Vision, wie und mit welchen Massnahmen, Aktionen, Gesprächen und verschiedensten Veranstaltungsangeboten das enorme Potential ihrer selbst für andere Frauen in der Region, vor Ort, in der Nachbarschaft, in der Arbeit und im Hobby multipliziert und flächendeckend genutzt werden kann.
«Frauenthemen scheinen für viele immer das gleiche zu sein.», betont die 22-jährige Fiona Schlumpf, die damit dem Nagel auf den Kopf trifft, denn gerade diesen Blickwinkel auf Frau wollen die Mitgliederinnen des Vereins verändern, der gegenwärtig herausfordernden Zeit anpassen und sie komplexer gestalten.

«Frauen sind doch heutzutage viel selbstbewusster, sie stehen ihren Mann an den verschiedensten Fronten im Alltag und meistern für Familie und Beruf sehr viel. Ohne Austausch, ohne Miteinander könne der Eindruck entstehen, man sei allein,» sagt die 72jährige Margrit Stäheli, die lächelnd ergänzt: «Ich habe keine Kinder und war nie verheiratet, bin aber deshalb nicht allein.»

Die Verwirklichung der Frau. Wo beginnt sie, wie schaut sie aus und welche Erwartungen hegt sie?

Frauen gluschtig machen
Der PFS schafft in diesem anspruchsvollen Sinne seit nunmehr 12 Monaten die Basis, die Vereinsstrukturen, die konkreter entwickelt und stabilisiert werden sollen. Mit durchdachter Methodik.
Aus fünf Themenkomplexen, unter anderem «Wie können möglichst viele Frauen gluschtig gemacht werden?» filterten die Akteurinnen die Fragen, die in ihrer substantiellen Tiefe und damit anwärterischer Tragweite die zukünftigen qualitativen und quantitativen Gestaltungsfragen des PFS bestimmen werden:

Wie können Frauen fit gemacht werden für Ämter? Und was erwartet Frau, wenn sie im Amt ankommt? Wird Frau verheizt, wenn sie eine politische Funktion übernimmt? Wie sind die expliziten Besonderheiten der Frau auf dem Land und der Frau in der Stadt zu wahren und zu fördern? Wie kann eine produktive Vernetzung mit Wirtschaftsfrauen erfolgen? Was sind wir PFS-Frauen? Was stellen wir dar? Wie können junge Frauen für PFS-Themen begeistert werden und last but not least gehören Mode - und Dress for success Themen selbstverständlich auch zu einem politischen Frauen-Verein dazu.

Das Fazit der PFS-Frauen nach einem Jahr: Zuhören, gestalten, kommunizieren und sensibilisieren, das Netzwerk kontinuierlich stärken und dem Handlungsbedarf in die Augen schauen.

Mediale Aktionen
Mit medialen Aktionen wird der PFS ein verstärktes Bewusstsein für Frauenthemen schaffen, die Öffentlichkeit mobilisieren und Lösungen anbieten.

Zu den aller ersten Aktivitäten des PFS gehörte der sich mittlerweile bewährte "Stammtisch“, bei dem unter anderem Persönlichkeiten zu kritischen oder alltäglichen Themen Stellung bezogen und auch persönliche Einblicke in ihr Berufs- und Privatleben gaben.

In gleicher Manier wird am 7. Mai 2015, ab 19.30 Uhr, im Restaurant „Krone“ eine Folgeveranstaltung angeboten. Kontakte, Fragen und Vorschläge können unmittelbar an die Präsidentin Astrid Varga  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gesendet werden.

Erste Hauptversammlung des Politischen Frauennetzwerkes Sarganserland (PFS): Nach den Traktanden ging es inhaltlich zur Sache.  (Bild Marlies Dyk)

Margrit Stäheli (rechts): «Ich möchte, dass alle Frauen glücklich sind.»

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