Visionisten und Akteure hissen Segel für seekultour
Am Mittwochabend lud der Vorstand des Ende 2014 gegründeten Vereins seekultour in die sagibeiz, um über sich selbst zu den zahlreich erschienenen Gästen zu sprechen und detailliert über das zu informieren, was in den kommenden Monaten an Kunst - und Kulturevents angeboten wird.
Von Marlies Dyk
Esther von Ziegler ist Präsidentin des Verein seekultour, der sich zum Ziel gesetzt hat, Raum für einen Austausch zwischen nationalen und internationalen Kulturschaffenden, dem Publikum und Vertretern aus Wirtschaft und Politik zu schaffen.
«Kunst und Kultur hierzulande», so die Präsidentin, «findet objektiv gesehen immer in einem faszinierenden topografischen, architektonischen sowie landschaftlichen Umfeld statt. Das ist das Geschenk! Was wir aber zusammen subjektiv weiter darüber hinaus bewirken können, ist den durch die ideelle Auseinandersetzung entstandenen fruchtbaren Niederschlag in Kunst - und Kulturprojekte mit Menschen zu teilen, sie zu inspirieren und temporär interaktiv einzuladen.»
Und so setzt seekultour im Entstehungsjahr die Segel! An Bord drei Akteure mit drei autonomen Projekten:
Das Projekt Vualaha – Die Seide von Quinten, einem Bildweg Walensee wurde von Daniel Ambühl vorgestellt. Andrin Schütz erzählte über Peter Nutts Projekt «365 Tage - 365 Kugeln» und Bruno Bosshart belichtete mit der Avisierung einer Hommage an die jungen italienischen Textil-Arbeiterinnen in der Region, LAVORARTE, Historie der Textilindustrie und ihrer Menschen.
Der Bildweg Walensee ist eine in Europa bekannte Kulturveranstaltung. Für Quinten hat Ambühl eine auf historischen Fakten fundierte romantische Liebesgeschichte über die Seidenzucht Mitte des 19. Jahrhunderts geschrieben. Mit einer interaktiven Installation können Menschen mitgenommen und eingebunden werden, da sie selbst Kunstwerke vor Ort kreiieren.
Die 365 Kugeln aus Metall, eine der ersten ist an der Terrasse des sagistegs exponiert und symbolisiert u.a. den Jahreskreis, werden dem Liechtensteiner Künstler Peter Nutt im Verlauf eines Jahres viel Physisches und Kreatives abverlangen. Er wird in nur zwölf Monaten aus alten und neuen Metallen 365 runde Metallkolosse formen und zusammen schweissen. Es handelt sich hierbei um ein Charity-Projekt, denn der Erlös einer jeden verkauften Kugel in Höhe von CHF 365 wird einem wohltätigen Zweck im Sinne der nachhaltigen Förderung der Lebensbedingungen in Entwicklungsländern zugeführt.
LAVORARTE ist ein künstlerisch-thematischer Mix von unterschiedlichen Events, unter anderem Matinées, im ehemaligen Mädchenheim in Murg. Sieben Sonntage, ab 3. Juli bis 16. August, werden literarische Lesungen, Geschichten, Lieder, Filme und Begegnungen in der alten Bausubstanz geboten. Das Projekt, so Bruno Bosshart, soll das seit dreissig Jahren leer stehende Heim aus dem Dornröschenschlaf erwecken. Das Arbeiterinnenheim ist vor dem geplanten Umbau einer der letzten Zeugen des Zeitabschnittes der Industrialisierung am Walensee.
Seekultour sticht mit kraftvoller Besatzung in See: Esther von Ziegler, Daniel Ambühl, Andrin Schütz, Bruno Bosshart und Dieter von Ziegler (von links). (Bild Marlies Dyk)
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