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Die etwas andere Weihnachtsgeschichte

Kürzlich kam Hans zu Tino und fragte, ob Tino ihm nicht helfen könne. Max, sein Nachbar auf der Nordseite, hätte auf fast schon kriegerische Art und Weise Teile seines Gartens beschlagnahmt und er, Hans, könne nun diesen Teil nicht mehr nutzen und auch nicht mehr zu seinen Hühnern. «Er hat meine Hühner buchstäblich annektiert.»

Tino schaute ihn mit Mitleid im Ausdruck an, sagte dann aber in bestimmtem, festem Ton: «Ich weiss zwar nicht, wieso er das getan hat, aber wir kennen Max. Ist ein aggressiver Hund. Wenn du zu deinen Hühnern willst, gibt es Krieg und du bist ein Kriegstreiber. Das kann ich nicht unterstützen. Ich bin neutral und für den Frieden. Also geh. Du musst mit Max verhandeln.»

Hans schaute verblüfft zu Tino hoch, dann wurde sein Blick traurig und er erwiderte mit belegter Stimme: «Ich habe doch gar nichts getan, aber ein Kriegstreiber will ich nicht sein. Also werde ich verhandeln.» Dann schlurfte er nach Hause.

Ein paar Wochen später, es war kurz vor Weihnachten, stand Hans wieder vor Tinos Tür. Unter dem Arm einen Schlafsack. «Kann ich bei dir pennen? Max hat mein ganzes Haus besetzt. Ich weiss nicht mehr, wo ich schlafen kann, und ich will doch keinen Krieg, ich will nur meinen Frieden haben.»

Darauf Tino. «Auch ich will in diesen besinnlichen Tagen keinen Krieg, schon gar nicht mit Max. Auch ich will Frieden haben. Ich hab's dir schon mal gesagt, ich bin neutral. Also suche dir eine andere Schlafstelle.» 

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