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Eine Geste der Wertschätzung oder: Ein Skandal!

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Dass ein hochrangiger katholischer Geistlicher sich mithilfe teils üppiger Spenden Schweigen über von ihm verübte Sexualstraftaten erkaufen wollte, ist nicht die Schlagzeile, die mich veranlasst, diese Zeilen zu Schreiben.

Etwas weiter unten im Artikel des «Spiegel online» steht: «Auch 60 Kardinäle und Erzbischöfe sollen von McCarrick Schecks bekommen haben. Einige mit den Vorwürfen konfrontierte Geistliche hätten erklärt, dies sei ein üblicher Vorgang zur Weihnachtszeit, «eine Geste der Wertschätzung ihres Dienstes».

Ein üblicher Vorgang, Spendengelder nicht an Bedürftige weiterzuleiten?

Wenn es kein üblicher Vorgang war, dass Kardinäle und Erzbischöfe Geld von McCarrick erhielten, dann war es wohl Bestechung, damit das Verfahren gegen ihn verzögert wird. Das wäre verwerflich. Aber der Skandal aus meiner Sicht besteht darin, dass es sich gemäss den Beschenkten um «einen üblichen Vorgang» handelt, Spenden bei den Gläubigen zu sammeln und dieses Geld dann nicht den Armen und Bedürftigen zukommen zu lassen, sondern es als Wertschätzung einem Kardinal oder Erzbischof zu überreichen. Und auch wenn dies nur eine Ausrede sein sollte, so ist die mehr als nur peinlich. Denn allein schon diese Tatsache zeigt, um was es diesen Geistlichen in Wirklichkeit geht, um ihren eigenen materiellen Wohlstand und sonst nichts!

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