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Drei Schlüssel oder: der erlösende Furz

Schlüssel 1: Wäre er doch nur ….

Dieser Blog (aufgeteilt in drei Schlüssel) handelt von einer Bank und geheimen, geschäftspolitischen Gründen. Die Erzählung beginnt vor über 50 Jahren, und ich sehe ihn noch heute vor mir, den kleinen, blonden Jungen, wie er in seinen kurzen Hosen mit seinem Kindersparbuch in der Hand, einem Göttibatzen in der Tasche und begleitet von viel Stolz und etwas Unsicherheit das allererste Mal allein auf die Bank ging. Seine Nase reichte knapp über den Bankschalter als er seine erste Einzahlung tätigte.

Die Jahre gingen ins Land. Nach dem Sparbuch kam das erste Konto, dann der erste Lohn, später E-Banking und eine Hypothek. Dass auch das Geschäftskonto bei eben dieser Bank eröffnet wurde, war selbstverständlich. Die Einzelfirma wurde in eine GmbH umgewandelt, die Bank blieb die gleiche. Dann, kurz vor der Pensionierung, die Auswanderung. Auf der Bank sagte man ihm, dass er als Privatperson mit Wohnsitz Vietnam kein Konto mehr bei der Bank führen könne. Aber, erklärte ihm der smarte «Bankfachmann», es gäbe da eine Lösung.

Von da an wurde das Privatvermögen auf einem separaten Konto, aber unter der Geschäftsbeziehung mit der GmbH geführt. Später kam noch ein Hilfswerkkonto dazu. Die Geschäftsbeziehung zwischen der Bank und dem damals blonden Jungen in seinen kurzen Hosen war nun schon über 50 Jahre alt und sie funktionierte weiter. Bis gestern.

Das Handy klingelte. Die Bank rief an und eine junge, etwas verunsicherte Frauenstimme teilte ihm mit, dass die Konten «aus geschäftspolitischen Gründen» in gut 14 Tagen geschlossen würden. Nach diesen Gründen gefragt, hiess es nochmals: «Aus geschäftspolitischen Gründen, mehr kann und darf ich ihnen nicht sagen.»

Und die Moral von der Geschicht': Dumm, dass der kleine blonde Junge in seinen kurzen Hosen bloss ein rechtschaffener, immer seine Steuern und Bankgebühren bezahlender Schweizer ist. (Anmerkung: Mit wem Schweizer Banken Geschäftsbeziehungen führen, entnehme man den Tagesmedien)

Schlüssel 2: Das Geheimnis oder der erlösende Furz

Der kleine blonde Junge war damals nicht nur stolz auf seine erste Bankeinzahlung. Hinter seinen blauen Augen versteckte sich auch ein Geheimnis.

Wenn ihn jemand ärgerte, allen voran seine Lehrer, dann schrieb er eine Geschichte. Die Protagonisten kamen nie gut weg, um es konservativ auszudrücken. Er aber fühlte sich danach besser. Die zu Papier gebrachte Geschichte befreite ihn von Hass, Wut und Rache. Sie war für ihn wie der erlösende Furz bei Blähungen. Aber anders als beim Furzen bekam die Geschichten nie jemand zu hören, respektive zu lesen.

Schlüssel 3: Gedanken sind frei

Im Alter wird man klüger, heisst es. Ob das auf den kleinen blonden Jungen auch zutrifft? Diese Frage zu beantworten, überlasse ich anderen. Aber eines steht fest. Die Gedanken sind frei und manchmal ist es befreiend, in Gedanken zu Furzen.

Bleibt noch die Frage, warum drei Schlüssel? Ein Schlüssel symbolisiert Sicherheit. Drei Schlüssel, so steht es in Wikipedia: Sicherheit, Vertrauen und Verschwiegenheit. Die Geschichten des kleinen blonden Jungen sind bei mir in Sicherheit und er kann mir Vertrauen, dass das so bleibt. 

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