Von Peter M. Jenni auf Mittwoch, 27. August 2014
Kategorie: TAM News

«Portemonnaie der Zukunft» im Sarganserland angekommen

27.8.2014. Tapit , «das Portemonnaie der Zukunft», ist im Sarganserland angekommen. Bezahlen mit dem Handy ist im Dorfladen genau so möglich wie im modernen Einkaufszentrum oder am Kiosk.


Bezahlen mit Tapit beim Spar in Murg
: Innert zwei Sekunden ist der Bezahlvorgang abgeschlossen. (Bild Peter Jenni)

«Das erste Schweizer Portemonnaie der Zukunft heisst Tapit», verkündeten gemeinsam die drei Mobilfunkanbieter der Schweiz Anfang Juli in Zürich. Erstmals wurde eine Smartphone App auf den Schweizer Markt gebracht, die das Bezahlen, Sammeln von Treuepunkten und Öffnen von Türen in einem einzigen, neutralen System erlauben soll.

Noch wenig Karten

In einer ersten Phase, so hiess es, ermögliche Tapit das bargeldlose Bezahlen in Läden in der Schweiz und im Ausland mit Visa Kredit- und Prepaidkarten, herausgegeben durch Cornèrcard. Der Sarganserländer hat es ausprobiert, eine Corner Prepaid Card bestellt, mit Geld bestückt, das NFC-taugliche Handy (siehe Kasten) mit einer neuen Sim-Karte ausgerüstet und los gings.

Natürlich – und das sei hier vorweg erwähnt – bis alles wirklich funktionierte vergingen ein paar Tage, Support-Telefonate und Bezahlversuche. Doch dies ist nicht Gegenstand der Betrachtungen und man darf davon ausgehen, dass Installation und Inbetriebnahme mit zunehmender Nutzung einfacher und klarer werden. Doch nun zum Feldtest.

In zwei Sekunden bezahlt

Ist Tapit einmal im Handy installiert und die entsprechende Karte freigeschaltet, ist das Bezahlen ein Klacks. Bis zu einem Betrag von 40 Franken hält man das Handy kurz an den entsprechenden Kartenleser und der Bezahlvorgang ist innert zwei Sekunden abgeschlossen. Nur wenn der Kaufbetrag grösser als 40 Franken ist, muss der Kunde die Zahlung mittels PIN-Code bestätigen. Jeder Vorgang mit einem herkömmlichen Geldbeutel, einer Kredit- oder Debitkarte dauert länger.

Tapit, das hat der Versuch gezeigt, funktioniert überall dort einwandfrei, wo Bezahlterminals mit den entsprechenden Kontaktlos-Lesern (gekennzeichnet mit dem Funksymbol) ausgerüstet sind. Im Spar Dorfladen in Murg genauso wie am Bahnhofskiosk in Sargans oder in den Einkaufszentren in Mels. Leider verfügen noch nicht alle Verkaufsgeschäfte über die neue Generation der Kartenleser oder die Funktechnik ist noch nicht freigeschaltet. In der Schweiz akzeptieren bereits über 50‘000 Läden kontaktlose Zahlungen und somit Tapit.

Wie sicher ist Tapit?
Stellt sich noch die Frage nach der Sicherheit: Das mobile Portemonnaie lässt sich mit einem Muster vor unberechtigtem  Zugriff auf die Tapit App schützen. Zudem ist die App nur auf Geräten nutzbar, die von Visa und MasterCard zertifiziert worden sind. Damit wird gemäss Swisscom sichergestellt, dass die Benutzer in den Genuss höchster Sicherheitsstandards kommen.

Tapit ist eine gemeinsame Plattform aller drei Mobilfunkanbieter in der Schweiz. Anfänglich ist der Dienst für Kunden von Swisscom erhältlich, Kunden von Orange und Sunrise sollen noch in diesem Jahr davon profitieren und weitere Kreditkarten sollen dazukommen. iPhone-Besitzer gucken derzeit noch in die Röhre, da Apple NFC nicht unterstützt.

Und wie viele nutzen derzeit schon Tapit? Genaue Downloadzahlen gibt Swisscom  zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht raus, verweist aber darauf, dass «im Google Play Store mehr als 5‘000 Downloads» angezeigt werden.


NFC: Nahfeldkommunikation

Tapit basiert auf der NFC-Technologie (Near Field Communication – zu Deutsch «Nahfeldkommunikation»). NFC ist ein internationaler Übertragungsstandard, der den kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Strecken von wenigen Zentimetern ermöglicht. Die sehr geringe Reichweite von NFC ist ideal für das bequeme und dennoch sichere Bezahlen. In Zukunft soll Tapit auch für Treue- und Zugangskarten eingesetzt werden können.

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