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Weinklausur in Quinten: Kraftvolle Positionierung für ökologischen Weinanbau

Es war die 15. Vorstandssitzung, zu der sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung pilzwiderstandsfähiger Rebsorten (PIWI) am letzten Wochenende in Quinten trafen. Gastgeber Bruno Bosshart begrüsste zur Klausur Mitstreiter aus Österreich, Deutschland, Ungarn und aus der Schweiz.

Mit an einer Hand abzählbarer Gleichgesinnten wurde im Jahre 1999 der gemeinnützige Verein PIWI International gegründet. Das ist 15 Jahre her.
Ein bemessenes Zeitfenster, ist es doch eine der bezeichneten Fähigkeiten von Winzer, langfristig Entwicklungen zu überschauen, wenn es um das komplexe Thema des Anbaus, der Weinpflanze und um den Respekt vor der Zeit geht, der sich mitunter selbstlos über das eigene Winzerleben erhebt.

Im Fokus des internationalen Vereins stehen pilzwiderstandsfähige Rebsorten, die ursprünglich aus Kreuzungen zwischen Europäer-Reben und pilzresistenten amerikanischen Arten entstanden.

Komplexe Züchtungen
Dr. Edit Hajdu vom Forschungsinstitut für Weinbau und Kellerwirtschaft Kecskemét und Mitglied des PIWI-Landesvorstandes Ungarn erklärt zur Besonderheit der Rebsorten befragt, dass viele von ihnen in der Zeit Ende d. 19. Jhd. bis 1935 in Frankreich entstanden und Winzer die Krankheitsresistenz der amerikanischen Reben und deren Reblaus-Resistenz mit den exzellenten Qualitäten der europäischen Weinsorten kombinieren wollten. Nach 1950 fanden Züchtungen statt, die sehr komplex und in denen u.a. asiatische Arten beteiligt sind. Es handelt sich um über Jahrzehnte währende Züchtungsprozesse, in deren Verläufe bis heute mehrfache Rückkreuzungen mit Kultursorten erfolgen.

Tausende von PIWI – Sorten stehen dem Verbraucher zur Verfügung. „Nicht die Quantität“, so Stefan Birkel, Unternehmensberater und Hobby-Winzer aus Österreich, „vielmehr an Traditionsweine angelehnte und völlig neue Geschmäcker sind das Züchtungsziel…. Und Weine mit denen wir leben können. Frei von Pestiziden und Genmanipulation.“  
„Nichts wichtiger als das“, unterstreicht der Präsident des Vereins und Berater für ökologische Weine am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg, Matthias Wolff, der in der Klausur in Quinten den Informationsaustausch zwischen Wein-Züchtern, den Forschungsinstituten und Reben-Veredlern sowie den Anbauern von PIWI-Reben und Weinproduzenten intensivieren möchte.
„Unser Anspruch ist es, naturbelassene Weinsorten zu kommunizieren“, womit der Präsident nicht nur die Dynamisierung der Öffentlichkeitsstrategie in Aussicht gestellt haben möchte.

PIWI Weinpreis
Die Vorstandsmitglieder, unter denen auch die Landesvorstandsvertreterin Österreichs, Anna Paradeiser, verweilte, sprachen sich übereinstimmend für eine Profilierung ausnahmslos aller internen Vereins-Administrationen aus, um somit die arbeitenden Wein-Praktiker noch gezielter unterstützen und fördern und neue PIWI-Mitglieder gewinnen zu können.

Immerhin zählt der Verein bis dato rund 350 Mitglieder, die in zwanzig Länder Europas und Nord-Amerikas Zuhause sind. Dazu kommen die jährlichen Auftritte und Präsentationen bei zahlreichen Events und Messen sowie die Durchführung des Jahreshöhepunktes (Internationaler PIWI Weinpreis), der im vergangenen Jahr unter den Schirmherrschaften dreier deutscher Länder-Umwelt-MinisterInnen stattfand und dessen Preisträger offiziell am 5. Juli anlässlich des Kongresses der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) in Mainz geehrte werden.

Impressionen in der Galerie Fotoreportagen by Text ARTelier

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Langjähriger PIWI-Vorstand trifft sich in Quinten (von links): Dr. Edit Hajdu, Matthias Wolff, Stefan Birkel, Bruno Bosshart, Gisela Wüstinger, Josef Engelhart, Roman Baumann und (sitzend) Anna Paradeiser. (Bilder Peter Jenni)

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