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Heinrich Simon am See - Denk mal d`rüber nach

Heinrich Simon am See - Denk mal d`rüber nach

Ein Denkmal fristet in Murg ein trostloses und unbeachtetes Dasein. Ein angedachter Umzug an den See eröffnet völlig neue Perspektiven und Würdigungen.

Vom Ortskern hinauf oberhalb des Berghangs Richtung Kastanienweg schlummert das Denkmal von Dr. Heinrich Simon. Entweder Besucher des Ortes finden das Denkmal des Vorkämpfers der deutschen Demokratie zufällig oder gar nicht. Unterhalb der Autobahnbrücke vermutet niemand ein so repräsentatives und ausladendes Denkmal. Doch die Betonbrücke kam im Verlaufe der Jahrzehnte irgendwann dazu; und überschattet das Denkmal in seiner Aussage und in einstigem Glanz, von dem sowieso schon viel verloren gegangen ist.

Doch Ortspräsident Titus Gmür hat eine Idee. Das Denkmal könnte seinen Platz wechseln. Zum Ufer des Walensees, in dem Simon 1860 ertrank.
Spaziergänger, Touristen, Einheimische würden das Denkmal an dieser Stelle viel mehr wahrnehmen können.
Natürlich wären dazu alle Beteiligten zu befragen, ob der Kanton St. Gallen, bei dem das Denkmal als Orts-Bildinventar gelistet ist, bei der "Stiftung Heinrich Simon" und natürlich bei den Murgern selbst.

Der Terminus Orts-Bildinventar allerdings täuscht ein wenig darüber hinweg, um was es wirklich geht, denn das Denkmal ist eine komplexe Denkmalanlage,  da links und rechts neben dem Hauptgedenkstein in Luigi Chiavalla – Manier Sitzbänke aus Stein mit Pergola dazugehören.
Ein Bildhauer-Schüler, der sich von Gottfried Semper berühren liess. Und damit gedenkt das Denkmal nicht nur Simon, sondern auch Semper. Gottfried Semper musste 1847 nach dem Mai-Aufstand auch aus Deutschland fliehen. Über Paris und  London kommt Semper nach Zürich, wo er im neu gegründeten Polytechnikum arbeitet. 1855 ernennt der Schweizer Bundesrat Semper zum Professor auf Lebenszeit.

1862 wurde die Denkmalanlage würdig während einer Feierlichkeit in Murg eingeweiht. Jetzt eröffnen sich Überlegungen, Spielräume und Erwägungen, wie das stark sanierungsbedürftige Denkmal ins Leben, in ein Zentrum der Betrachtungen und des Austausches über Vergangenheit und Gegenwart zurück geholt werden kann; halt im Sinne von denk mal.


Legende zum Bild: Ein Ortsgemeindepräsident denkt vor: Heinrich Simon Denkmal am Walensee. (Bildmontage Peter Jenni)

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