Von Peter M. Jenni auf Freitag, 24. November 2006
Kategorie: TAM News

DRAVAP-Ersatz für Quarten: Die Nachfrage wird entscheiden

Ende 2007 hat der DRAVAP-Umsetzer ob Amden ausgedient. Was danach folgt, steht noch in den Sternen. Eine Auslegeordnung der technischen Möglichkeiten zusammen mit Patrik Schlegel, Quartner Gemeinderatsschreiber und Kenner der Materie.  In der Politischen Gemeinde Quarten wird das Fernsehsignal wenn nicht über Satellit über den Zweckverband DRAVAP (drahtlose Verbreitung ausländischer Fernsehprogramme) empfangen. Die technischen Einrichtung sind aber veraltet, der Umsetzer auf der Durschlegi (Amden) wird denn auch Ende 2007 abgestellt, wie die DRAVAP-mitglieder schon vor geraumer Zeit beschlossen haben. Doch auf welche Technik wird der Verband in Zukunft setzen?

Auch wenn Patrik Schlegel, Quartner Gemeinderatschreiber und Kenner der Materie, heute noch keinen konkreten Entscheid vorlegen kann, so zeigt es sich, dass in der Vergangenheit der Quartner Gemeinderat in dieser Sache nicht untätig war und bereits verschiedene Möglichkeiten ins Auge fasste.

WEW Walenstadt als Kabelnetzbetreiber?
So wurden die Elektrizitätswerke in der politischen Gemeinde angefragt, ob Sie Interesse hätten, ein Kabelnetz zu betreiben. Die daraufhin lancierte Umfrage zeigte aber ein zu kleines Interesse. Auch die im Nachhinein angefragten privaten, in der politischen Gemeinde ansässigen Elektrofachfirmen Elektro Zeller AG (Murg) und Hans Fähig AG (Unterterzen) zeigten nach Gesprächen mit den EWs und in Anbetracht des Umfrageergebnisses kein Interesse, ein Kabelnetz aufzubauen. „Deshalb wird der Gemeinderat nun wieder auf das Angebot des Wasser- und Elektrizitätswerkes (WEW) Walenstadt zurückkommen und eruieren, ob weiterhin Interesse besteht,“ so Patrik Schlegel. Dieses hatte schon vor zwei Jahren in Form einer Machbarkeitsstudie sein Interesse am Betrieb eines Kabelnetzes in der politischen Gemeinde Quarten bekundete, da das WEW Walenstadt bereits ein Glasfaserkabel bis zum Bahnhof Unterterzen und ein solches auf den neuen Masten der Lufag hinauf auf den Tannenboden betreibt. “Wir haben natürlich zuerst unsere EWs angefragt. Doch da diese nun abgesagt haben, werden die Gespräche mit dem WEW in Walenstadt wieder aufgenommen.“

Ein Fernsehempfang über das Kabelnetz wäre ein möglicher DRAVAP-Ersatz. Käme hinzu, dass bei einem Kabelnetz auch noch das Internet-Signal über dieses Kabel bezogen werden könnte, was die Auswahl für die Benutzer erhöhen würde. Ein andere Variante für den DRAVAP-Ersatz wäre das digitale Fernsehsignal, das auch über eine herkömmliche Antenne empfangen werden kann. Diese neue, digitale Fernsehverbreitung heisst „Digital Video Broadcasting – Terrestrial“ (DVB-T) und erfolgt, wie der Name sagt, über terrestrische Sender.

Im Kanton Graubünden liefert Tele Rätia seit kurzem diese Technologie in die Bündner Haushalte. Im Sommer 2005 begann die Umstellung der Fernsehverbreitung auf die neue digitale Technologie. Über die bestehende Hausantenne und mit einem herkömmlichen Fernsehgerät werden 21 TV- und 7 Radioprogrammen verbreitet und zwar bei besserer Bild- und Tonqualität. Für den Empfang benötigt wird eine so genannte Set-Top-Box, die die digitalen Signale umwandelt.

Bluewin TV wird geprüft
Als dritte Variante wird auch Bluewin TV diskutiert. An der nächsten DRAVAP-Sitzung vom 7. Dezember werden die Verbandsmitglieder über den Fernsehempfang übers Internet aus erster Hand informiert. Gemäss Patrik Schlegel eine viel versprechende Lösung. Vor allem auch, weil das Glarner Hinterland, das mit denselben Problemen wie die in der DRAVAP zusammengeschlossenen Gemeinden konfrontiert ist, sich kürzlich für Bluewin TV entschieden hat.

Ob allerdings Bluewin TV oder ein Kabelnetzbetreiber kommt, oder das Fernsehsignal  über DVB-T in die Haushalte der Politischen Gemeinde gelangt, werden in erster Linie die Konsumenten entscheiden. Denn die privaten Anbieter, egal ob Bluewin, EW oder wer auch immer werden nur da investieren, wo auch eine Nachfrage besteht.

((Kasten)) Quartner-Mäss'06
Die im Artikel erwähnten Elektrofachfirmen  EW Quarten (Unterterzen), Elektro Zeller AG (Murg) und Hans Fähig AG (Unterterzen) sind an der Quartner-Mäss vertreten. Diese findet vom 1. bis 3. Dezember 2006 in der Mehrzweckhalle in Unterterzen statt. Die Messe ist am Freitag von 18 bis 22 Uhr, am Samstag von 10 bis 22 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Im Festzelt spielen am Freitag ab 21 Uhr die Walensee Musikanten, am Samstag ab 20 Uhr steht Dixi Seven auf der Bühne und am Sonntag spielt ab 11 Uhr das Duo Flamingos auf. Für Nachtschwärmer ist am Freitag und Samstag zwischen 22 und 2 Uhr ein Busdienst eingerichtet.
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