Von Peter M. Jenni auf Mittwoch, 09. Mai 2007
Kategorie: TAM News

IT-Sicherheit für KMU: Kniffs und Tricks an GVQ-HV

An der Hauptversammlung des Gewerbevereins Quarten waren keine „heissen Eisen“ zu behandeln. Top aktuell dann aber das Referat „IT-Sicherheit für KMU“ von Deep-Geschäftsführer Elio Baffioni. Es zeigte einfache Kniffs und Tricks wie sich kleine Unternehmen und auch Private in der virtuellen Welt schützen können.

Von Peter Jenni

Datenklau, Vieren, Würmer, Trojaner, Hacking und Phishing sind Schlagwörter, die in der heutigen Zeit immer mal wieder in den Schlagzeilen auftauchen, und je mehr Firmen wie auch Private über ADSL oder andere Technologien dauernd mit dem Internet verbunden sind, um so aktueller werden diese Themen und um so aktueller wird die Frage, wie schütze ich meinen Computer oder mein kleines Firmennetzwerk. Mit dem Referat „IT-Sicherheit für KMU“ nahm sich der Gewerbeverein Quarten (GVQ) dieser Thematik an und fand in Deep Geschäftsführer Elio Baffioni (Chur) einen kompetenten Referenten.

Der Mensch: grösste Schwachstelle
Im Anschluss an die Behandlung der ordentlichen Traktanden (siehe Kasten) sprach Baffioni im Restaurant Hirschen in Murg vor einer aufmerksamen Zuhörerschaft. Ihnen erklärte er in einem ersten Teil in kurzen, prägnanten Worten die Funktion des Internets und er zeigte auf, wo und warum es derart grosse Schwachstellen in der IT-Sicherheit gibt. Erste und grösste Schwachstelle: Der Mensch, also der Bediener selbst, der sich „verführen lässt“ und so Löcher im System öffnet. Schwachstelle Nummer zwei: Das so genannte TCP/IP Protokoll, über das die gesamte IT-Kommunikation läuft. „Dieses Protokoll wurde in den 60er Jahren, eigentlich tauglich für ein paar dutzend Rechner und ohne Sicherheitsmechanismen geschrieben“. Heute benutzen Millionen von Rechnern dieses Protokoll aus den Anfängen des Internets und es stösst an seine Grenzen.

Das Internet bildet jedoch nur die Basis für weitere Dienste wie WWW, Email, Telefonie, Radio, TV und in Zukunft noch vieles mehr, und die Sicherheitsrisiken laufen über oder in diesen Diensten. Dabei ist der grösste Vorteil des Internets, die dezentrale Orientierung, auch gleich der ganz grosse Nachteil, lassen sich doch Viren-, Spam-, Hacking- und Phishing-Angriffe in den Tiefen dieser dezentralen Organisation sehr gut verschleiern. Tätern ist kaum auf die Spur zu kommen. Wie stark zum Beispiel Spam (unerwünschte, in der Regel auf elektronischem Weg übertragene Nachrichten, welche dem Empfänger unverlangt zugestellt und massenhaft versandt werden) heute das Internet belasten, zeigt die Tatsache, dass Deep als regionaler Provider pro Tag rund 160'000 Mails verarbeitet, dabei etwa 140'000 als Spam eingestuft werden müssen.

Wirkungsvoller Schutz
An weiteren Beispielen zeigte Baffioni auf, wie aktuell das Thema IT-Sicherheit ist. Aber vor allem legte er dar, dass ein wirkungsvoller Schutz nicht teuer und – wenn konsequent angewendet – relativ einfach zu realisieren ist. Dabei mahnte er, die eigene Email-Adresse nur ganz gezielt weiterzugeben und sicher nie im www zu veröffentlichen. Wer dann noch, den Spam-Schutz eingeschaltet hat, sichere Passwörter und eine herkömmliche Firewall (eine Art Türsteher, der bestimmt, was auf den Computer und ins eigene Netzwerk darf) benutzt, der hat schon relativ grosse Sicherheit. Er betonte aber auch: 100prozentige Sicherheit, die gibt es im Internet nicht! Im Anschluss an das aufschlussreiche Referat folgte ein gemütliches Beisammensein mit einem hervorragenden Abendessen aus der Hirschenküche.

((Fussnote)) Des Referat von Deep-Geschäftsführer Elio Baffioni kann im Internet unter www.gvq.ch herunter geladen werden. Weitere Infos zur IT-Sicherheit unter www.bsi-fuer-buerger.de.

((Kasten)) 49. GVQ-Hauptversammlung
An der 49. Hauptversammlung vom Dienstag im Restaurant Hirschen in Murg konnte GVQ-Präsident Martin Küng 43 Personen begrüssen. Sie vertraten 31 Unternehmen, wobei drei neue Mitglieder aufgenommen wurden. Der GVQ zählt nach zwei Austritten nun 77 Mitglieder. Die ordentlichen Traktanden gaben zu keinen Diskussionen Anlass und wurden einstimmig genehmig.

In seinem Bericht zum abgelaufenen Jahr blickte Küng auf ein aktives Vereinsjahr, das ganz im Zeichen der erfolgreichen 2. Quartner-Mäss stand. Sie wird im 2010 eine dritte Auflage erleben. In seinem Ausblick streifte der Präsident aktuelle, vor allem touristische Projekte, die in der Gemeinde anstehen und er gab der Hoffnung Ausdruck, dass „wir von dieser positiven Stimmung profitieren können“. Sorgen hingegen bereitet ihm die grosse Bautätigkeit im Wohnungsbau, dies vor allem in Walenstadt: „Ziehen doch oft junge Familien dorthin. Uns fehlen dann Steuerzahler, Schulkinder usw.“

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