Von Peter M. Jenni auf Dienstag, 25. November 2008
Kategorie: TAM News

Quartner Ruftaxi fährt weiter

Das Quartner Ruftaxi fährt weiter. Damit hat Quarten eine Verbindung zum Bahnhof in Unterterzen zu einem üblichen Preis im Sinne eines öffentlichen Verkehrsmittels. Und auch die öffentliche Hand wird nicht über Gebühr strapaziert.

Von Peter Jenni

Mit der Einstellung des Postautobetriebs verlor die Ortschaft Quarten den Anschluss an den öffentlichen Verkehr. Durch den Wegfall der Linie Unterterzen-Quarten war es auch nicht mehr möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Unterterzen einzukaufen.

Der Quartner Gemeinderat hatte sich deshalb im vergangenen Jahr mit diesem Thema auseinandergesetzt und beschloss einen Probebetrieb mit einem „Ruftaxi“. Im Vordergrund dabei steht die Sicherstellung der Verbindung von der Ortschaft Quarten bis zum Bahnhof Unterterzen und dies zu einem üblichen Preis im Sinne eines öffentlichen Verkehrsmittels.
 
Seit dem 15. Januar 2008 steht nun jeweils von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 19 Uhr das Taxi Walensee (vormals Taxi 24) im Einsatz als Ruftaxi für die Verbindung Unterterzen-Quarten und zurück. Die Kosten pro Fahrgast betragen für die Strecke Quarten bis Bahnhof Unterterzen oder zurück fünf Franken. Die Differenz zum vereinbarten Spezialpreis von 24 Franken pro Fahrt trägt die öffentliche Hand. Durchschnittlich wurde das Ruftaxi in den ersten elf Betriebsmonaten zwischen fünf und acht mal pro Monat gebucht.

Gemäss Gemeindepräsident Balz Manhart zwar keine überwältigende Zahl, aber trotzdem weist sie ein Bedürfnis aus, das es abzudecken gilt. Der finanzielle Aufwand für die Sicherstellung dieser Verbindung ist aber sehr gering. „Das Ruftaxi bringt uns Kosten von rund 300 Franken im Monat“, so Manhart. Verglichen mit dem Postautodefizit, das zum Schluss rund 38'000 Franken betrug, ein Klacks. Gemäss Manhart wird das Ruftaxi ins Budget fürs nächste Jahr aufgenommen.

Teurer könnte es werden, wenn plötzlich viele Quartner das Ruftaxi einzeln buchen würden. Doch daran glauben weder Manhart noch der Taxibetreiber Peter Bucher. Bucher, der zwar davon ausgeht, dass die Frequenzen noch steigen werden, hat aber die Erfahrung gemacht, dass damit auch die Belegung des Wagens besser wird. Und da die Gemeinde ihn pro Fahrt bezahlt, wird es für die Gemeinde umso günstiger, je mehr Personen im Wagen sitzen.

Ein Grund für die zum Teil schwache Nutzung kann darin gesehen werden, dass die Schweiz grundsätzlich keine grosse Taxikultur hat und viele das Gefühl haben, wenn mich die Nachbarn im Taxi sehen, dann denken die, dem gehe es zu gut. Doch Taxifahren wird auch bei uns – und vor allem bei der jungen Generation – immer beliebter. Was früher kaum vorstellbar war, gehört heute für einige Jugendliche schon zum Alltäglichen, wenn sie im Ausgang sind: Für die Heimfahrt wird gemeinsam ein Taxi geordert und die Kosten werden geteilt.

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