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Luxus, Eleganz und Diskretion

Luxus, Eleganz und Diskretion
The Dolder Grand, Fünfsterne-Nobelhotel an einmaliger Lage hoch über Zürich, spricht als City Resort der Luxusklasse gut situierte Gäste an, die Eleganz und Luxus, aber auch Diskretion und ein hohes Mass an Sicherheit verlangen. Wie lässt sich das alles „unter einen Hut“ bringen?

Von Peter Jenni

Mit dem Luxushotel The Dolder Grand hat die Stadt Zürich im April 2008 eines ihrer Wahrzeichen zurückerhalten. Der Hauptbau aus dem Jahre 1899 (mit Räumlichkeiten unter Denkmalschutz) wurde vollständig restauriert und mit zwei neuen Flügeln, die sich an das Hauptgebäude anschmiegen, ergänzt. Sie verbinden die Vergangenheit mit der Zukunft. 173 luxuriöse Zimmer und Suiten, zwei Restaurants, Bankett- und Seminarräume sowie ein Spa-Bereich stehen den Hotelgästen, zum Teil aber auch der Öffentlichkeit zu Verfügung. Doppelzimmer kosten ab 870 Schweizer Franken pro Nacht, Top-Suiten zwischen 5'500 und 14'600 Schweizer Franken. Rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für das Wohl der Gäste besorgt.

Oberste Liga in Sachen Sicherheit
Wer Luxus in dieser Extravaganz anbietet, der muss auch in Sachen Sicherheit in der obersten Liga mitspielen. Carsten Behr, seit September 2007 im Haus und seit Mai 2008 Director of Engineering und als solcher auch Sicherheitschef, ist ein Fachmann, wenn es um Gästesicherheit in Hotels geht: Er hat das Hotel Maritim in München im Vorfeld der WM als FIFA-Hotel auf das geforderte Sicherheitslevel gebracht, war auch in der  amerikanischen Luxushotelkette Capella tätig und hat mit den Technikern der Hotelkette Mandarin zusammengearbeitet. Seinen Aussagen zufolge derzeit die Hotelkette mit dem höchsten Sicherheitsstandard, und er ist überzeugt, „Das Dolder Grand kann auch da mithalten. Wir sind zwar noch ein junges Hotel, aber wir können einen sehr hohen Sicherheitsstandard bieten.“

Neben den technischen Massnahmen (Brandschutz, Zutritt und Video) fusst das Sicherheitskonzept vor allem auch auf den Mitarbeitenden. Alle durchlaufen eine Grundausbildung, wobei grosses Augenmerk auf die sicherheitsrelevanten Aspekte wie Kenntnisse der Fluchtwege, richtige Alarmierung, sichere Handhabung der Feuerlöscher und diskrete Beobachtung von auffälligen Personen gelegt wird.

Das Haus ist in öffentliche und verschiedene Sicherheitsbereiche unterteilt. Der Hotelgast erhält seine Zutrittsberechtigungen über einen Badge, dieser gibt ihm im Lift zu Beispiel die zutrittsberechtigten Stockwerke frei und so kann er sich im Hotel und in den Anlagen bewegen.

Aufwändiger Personalzutritt
Aufwändiger ist der Zutritt für das Personal geregelt. Jeder Mitarbeiter erhält einen „privaten“ Schlüssel mit Badge. Damit und in Verbindung mit einem persönlichen Code verschafft er sich bei Arbeitsbeginn Zutritt zum Personalbereich, wo er an einem mit dem Zentralrechner vernetzten Schlüsselkasten den privaten gegen den Arbeitsschlüssel mit Badge eintauscht. Darauf sind seine primären Zutrittsberechtigungen gespeichert. Benötigt er weitere Zutritte zu Bereichen, die für ihn nicht freigegeben sind, kann er an weiteren Schlüsselkästen mit seinem Arbeitsschlüssel einen Schlüssel für den gewünschten Bereich (oder Raum, zum Beispiel den Weinkeller) ziehen und sich so den benötigten Zutritt verschaffen. Bei Arbeitsende wird der Arbeits- wieder gegen den privaten Schlüssel getauscht.

Dank der Vernetzung der gesamten Schlüsselanlage (13 Schlüsselkästen) mit einem Zentralrechner ist jederzeit nachvollziehbar, wer welchen Schlüssel besitzt und wer wo wann Zutritt verlangte. Gemäss Behr ein in der Hotellerie in dieser Grösse erstmalig realisiertes Personalzutrittskonzept, das auch sehr gut auf verlorene private Schlüssel reagieren kann und damit der Zutritt durch Unberechtigte fast gänzlich ausschliesst.

Taktvoll beobachten
Wenn es aber um unberechtigten Zutritt der Gäste geht, spielt das ausgebildete Personal eine wichtige Rolle, denn es ist angewiesen, verdächtige Personen taktvoll zu beobachten und Meldung zu machen. Zudem patrouilliert Sicherheitspersonal in Zivil in unregelmässigen Intervallen Tag und Nacht im und um das Haus. Die rund 200 im ganzen Komplex diskret montierten Videokameras sind verschiedenen Bereichen zugeordnet und erlauben so beispielsweise dem Concierge seinen gesamten Bereich jederzeit auf den Monitoren zu überwachen. In der Zentrale im Untergeschoss laufen die Bilddaten aller Kameras zusammen, können auf verschiedenen Bildschirmen aufgeschaltet und auf einem Ringspeicher zur Verwendung im Alarmfall gelagert werden.

Ebenso diskret angebracht und in die Architektur integriert wie die Videokameras sind die Brandmelder. „Wir sind ein rauchfreies Hotel. Dies erleichtert uns die Branddetektion vor allem in den Zimmern enorm“, so Carsten Behr. An die 1400 Brandmelder kommunizieren mit fünf Zentralen und überwachen die fünf einzelnen Brandabschnitte. Diese werden im Alarmfall von der Feuerwehr direkt angesteuert.

Fluchtwegmarkierung und Massivholz
Eine spezielle Herausforderung in dieser von Eleganz und Extravaganz dominierten Architektur stellte vor allem im Haupthaus die Fluchtwegmarkierung dar. Auch hier wurde dem Design Rechnung getragen und die Markierungen in die massiven Holztürrahmen integriert. Aber auch die Fluchtwegpläne auf den Zimmern zeigen, hier wird die Sicherheit nicht nur gross geschrieben, hier ist der Spagat zwischen Sicherheit und Design vortrefflich gelungen. So betritt der Doldergast ein „abgesichertes Haus“ ohne aber je das Gefühl von Überwachung oder lästigen, den Bewegungsfluss hemmenden Sicherheitsbarrieren zu verspüren.

Ein Hotel dieser Kategorie beherbergt jedoch auch Politiker und Showgrössen, die Sicherheitsbedürfnisse ausweisen, die weit über jene des Standardgastes hinausgehen. Auch hier kann das Luxushotel Lösungen anbieten. Einzelne Suiten sind nur über einen eigenen Lift erreichbar und, da diese über mehrere Räume verfügen, wird der erste Raum der Suite vielfach auch gleich als geschütztes und überwachtes Entrée genutzt. Zudem, erklärt Carsten Behr, verfügen in der heutigen Zeit, die meisten Gäste in diesem Segment über ein eigenes Sicherheits-Equipment. Im Vorfeld eines Besuches wird dann nur noch die Kompatibilität mit den bestehenden Sicherheitsvorkehrungen überprüft und wo nötig angepasst, denn auch hier gilt: Der Gast im Dolder Grand ist König und wenn er einen diskreten, geheimen Hotelzutritt wünscht, so kann ihm auch dies geboten werden.


Hat das Hotel Maritim in München im Vorfeld der Fussball-WM als FIFA-Hotel auf das geforderte Sicherheitslevel gebracht und war auch in der  amerikanischen Luxushotelkette Capella tätig: Carsten Behr, Director of Engineering und als solcher auch Sicherheitschef. (Bild Peter Jenni)


Hier laufen die Bilddaten aller Kameras zusammen, können auf verschiedenen Bildschirmen aufgeschaltet und auf einem Ringspeicher zur Verwendung im Alarmfall gelagert werden: Zentrale im Untergeschoss. (Bild Peter Jenni)

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