Von Peter M. Jenni auf Sonntag, 04. Oktober 2009
Kategorie: TAM News

Ein Bett im Kornfeld - aber bitte mit Sahne

Schlager und elektrische Rockgitarre? Passt das? Ja, lautet die Antwort von einer vom Mitsingen heiseren Stimme.

Von Peter Jenni

Samstag Nacht in Unterterzen. Die Mehrzweckhalle ist gut gefüllt – über 600 Tickets wurden abgesetzt, werden die Veranstalter am Ende des Abends feststellen – und von der Bühne hallt Udo Jürgens „Aber bitte mit Sahne“. Die unwissenden Rockmusikliebhaber in der Halle stehen etwas verloren da, nuckeln an ihrem Bier und lauschen diesen für Rockmusikohren eher weichen Klängen. Doch dann, ein rockiges Gitarrenriff und Schlagrahm legt los.

Die Eschenbacher Musiker (Kusi, der CEO und Trommler, Pez, die Groupie-Trophäe schlechthin und zusammen mit René, Gitarren- und Bass-Mensch, und Ronny, die Stimme) wagen den Spagat zwischen dem Deutschen Schlager und harter Rockmusik. Und es gelingt ihnen, das Publikum zum Mitsingen und zur Polonaise zu bewegen. Vor allem die ältere Generation in der Halle kennt wohl jeden Text aus dem Effeff, aber auch die jungen, die bumbum-gewöhnten Technoohren hören die Botschaft und singen mit. Ob „Eine neue Liebe“, „Marmor, Stein und Eisen bricht“ oder „Verdammt, ich lieb dich“, ein Ohrwurm folgt dem nächsten und so sind die Zugabenforderungen nur die logische Konsequenz aus über einer Stunde Schlagrahm-Rock.

Wer dann aber dachte, jetzt hätten es die Walenstadter Minirocker schwer, das Publikum nochmals zu begeistern, der irrte. Mit einem stimmungsvollen Beginn (mit Pink Floyds „Brick in The Wall“) liessen es Frontmann Stephan Bless und seine Musiker Roger Zeller (Gitarre), Beat Friedli (Drums) und Remo „Ice“ Nadig“ (Bass) softig angehen. Dass sie aber geboren sind, um wild und rockig loszulegen, machten sie mit Steppenwolfs „Born to be wild“ oder mit Deep Purples „Smoke on the Water“ hörbar. Und bei AC/DCs „TNT“ wurde auch in den hinteren Reihen der Halle mitgetanzt und Luftgitarre gespielt.

Fazit einer weiteren Muh-Rock-Nacht in Unterterzen: Es müssen nicht immer die grossen Namen sein, einheimisches Rockmusikschaffen macht Spass. Und wer sich nach den beiden Konzerten noch in der Bar vergnügte, wünschte sich am frühen Morgen wohl „ein Bett im Kornfeld - aber bitte mit Sahne.“

 Geboren um wild und rockig loszulegen: Minirock begeisterten in Unterterzen.

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