Von Peter M. Jenni auf Mittwoch, 15. Dezember 2010
Kategorie: TAM News

Starkes Zeichen für Lebensqualität

Die Oberterzner Ortsbürger setzten am Freitag ein starkes Zeichen und stimmten dem Bauvorhaben Dorfladen zu. Ein Antrag auf Rückweisung hatte keine Chance.

Von Peter Jenni

Seit Jahren wird der Dorfladen Oberterzen von Esther und René Rüdisühli geführt. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten hat sich der Laden in den vergangenen Jahren gut entwickelt und bietet der Bevölkerung von Oberterzen und Quarten die Möglichkeit, ihre Einkäufe in nächster Nähe zu tätigen. Geschätzt wird der Laden im Dorfzentrum aber auch von den Ferienhausbesitzern, Campinggästen und Touristen.

Mietvertrag läuft aus
Auf Ende April läuft der Mietvertrag für das Ladenlokal aus. Die Liegenschaftsbesitzer wollen das Lokal anderweitig nutzen, so mussten die Rüdisühlis nach alternativen Möglichkeiten Ausschau halten. Aus Sicht des Ortsverwaltungsrates handelt es sich dabei um ein Vorhaben von öffentlichem Interesse, deshalb engagierte er sich zusammen mit der Politischen Gemeinde Quarten erfolgreich  in der Lösungsfindung. Anlässlich einer ausserordentlichen Bürgerversammlung hatten am Freitagabend die Ortsbürger nun über das Bauvorhaben Dorfladen Oberterzen und die Finanzierung zu befinden und sie kamen zahlreich. Von den 198 Stimmberechtigten fanden 57 (29 Prozent) den winterlich verschneiten Weg in die Kapelle und sie setzten ein klares Zeichen für den Laden und damit für die Lebensqualität im Dorf.

Dorfladen im Container?
Nach der Prüfung von verschiedenen Varianten, darunter auch den Dorfladen in einem Container unterzubringen, wurde man im alten Fabrikgebäude beim Dorfeingang fündig. Entstehen wird im 116 Quadratmeter grossen Ladenlokal ein Verkaufsraum, eine kleine Küche, ein kleines Kaffee und zwei Toiletten. Die Gesamtkosten für den Umbau sind mit 115‘000 Franken budgetiert. Davon wird die Ortsgemeinde 30‘000, die Ladenbetreiber 10‘000, der Liegenschaftseigentümer ebenfalls 10‘000 und die Politische Gemeinde Quarten (aus dem Norbert Gubser Fond) 65‘000 Franken tragen. Der Mietvertrag konnte für 10 Jahre mit der Option auf Verlängerung abgeschlossen werden und beträgt 600 Franken.

Bei den Ortsbürgern stiess des Bauvorhaben an sich nicht auf Kritik. „Alles ideal“, hiess es aus der Versammlungsmitte, aber mit der Finanzierung und dem abgeschlossenen Vertrag mit dem Liegenschaftseigentümer waren einige nicht einverstanden. Sie bemängelten, dass die Umbaukosten, die die öffentliche Hand trägt (95‘000 Franken) im Verhältnis zur Vertragslaufzeit zu hoch seien und beantragten, dass das Geschäft zurückgewiesen werden und der Ortsverwaltungsrat einen besseren Vertrag aushandeln müsse.   

Antrag chancenlos
Mit nur gerade drei Stimmen hatte dieser Antrag aber keine Chance. Hingegen sprachen sich die Oberterzner Ortsbürger mit jeweils über 40 Stimmen für die Anträge des Rates aus und damit für ein Weiterbestehen des Dorfladens. Am 1. Mai nächsten Jahres wird nun mit einem kleinen Fest Eröffnung gefeiert. Doch so lange wollten die Rüdisühlis nicht warten und luden kurzerhand die gesamte Versammlung für ein Getränk ins „Gemsli“ ein. Übrigens: Der Dorfladen Oberterzen hat für Oberterzen und Quarten auch einen Hauslieferdienst.

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