Geniessen statt schwitzen
Von Peter Jenni
Das E-Bike (oder Pedelec, siehe unten) ist der Renner der Saison. Vor noch nicht langer Zeit als „kastriertes Moped“ belächelt ist es in diesem Sommer auf allen Radwegen auch im Heidiland anzutreffen, denn E-Bike fahren heisst: Auf’s Rad sitzen, nur leicht die Pedale antippen, und schon schnurrt das Rad fast von selbst los – über die Ebene, hinauf auf den Berg und flugs durchs Tal.
Fünf Gründe sprechen für das E-Bike: Entspannung, Fahrt von A nach B, Spass an Innovation, Kreislauftraining und Erlebnis. Dies sind wohl auch die Gründe für den Boom. Allein im Heidiland wurde das Netz an Vermiet- und Akkuwechsel-Stationen gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. An insgesamt 19 Stationen zwischen Wesen und Maienfeld können Gäste und Einheimische seit diesem Jahr bequem ein E-Bike mieten, der Akkuwechsel ist auch sichergestellt. Die Heidiland Tourismus AG hat auf diese Saison hin auch eine neue Panorama-Karte mit E-Bike-Routenvorschlägen herausgeben. Unter dem Titel „Genuss & Kultur“ umfasst sie die wichtigsten Infos und Routenvorschläge im Heidiland zum Thema E-Bike.
Der E-Bike-Park-Ostschweiz, zu dem auch das Heidiland gehört, steht für ein breites Netz an Vermietstellen mit Bahnanschluss, buchbaren Angeboten für Einzelpersonen oder Gruppen inklusive Logistik sowie ein Angebot für Menschen mit Behinderung. Alles ist bequem über ein Internet-Reservationssystem buchbar. Im letzten Jahr wurden im E-Bike-Park Ostschweiz rund 8000 E-Bikes vermietet, was einer Steigerung von 60 Prozent gegenüber 2009 ausmacht. Und auch für das kommende Jahr wird mit weiterem Wachstum gerechnet. Ziel mindestens 10‘000 Kunden.
Bei Zweirad Bigger in Bad Ragaz, offizielle E-Bike-Vermietstelle, standen im letzten Jahr sechs Elektroräder für die Vermietung bereit. In diesem Jahr sind es bereits 15 und es wird mit einer weiteren Steigerung der Nachfrage gerechnet. Diese Tendenz bestätigen auch die Verkäufe. 2008 entschieden sich 12'000 Schweizerinnen und Schweizer für den Kauf eines E-Bikes. 2009 verdoppelte sich der Verkauf auf fast 24'000, und Ende 2010 lag die Zahl bei fast 40‘000 E-Bikes. Ähnliche Wachstumsraten zeigen sich auch in der Region.
Rund 80 Prozent Steigerung pro Jahr verzeichnete Suso Bike in Walenstadt in den letzten Jahren. Für dieses Jahr dürften sich die E-Bike-Verkäufe auch in dieser Bandbreite bewegen. Waren es in den letzten Jahren vor allem ältere Semester (plus 50), die sich für ein E-Bike-Kauf entschieden, wird die Käuferschaft immer jünger. Während die Älteren das E-Bike kaufen, um länger mobil zu bleiben, ist es bei den Jüngern eher der Weg zur Arbeit, der den Ausschlag für den Kaufentscheid gibt, heisst es bei Suso Bike.
Noch vor sechs Jahren haben sich nur wenige für E-Bikes interessiert. Einer der ersten, die im Heidiland E-Bikes vermieteten, war das Parkhotel Schwert in Weesen. Zusammen mit Amden Tourismus wurden damals je zwei Elektrovelos angeschafft. Doch das war zuwenig, um Gruppenfahrten abdecken zu können und zuviel, um wirtschaftlichen Erfolg zu haben, da sie bei schlechtem Wetter und unter der Woche nicht gebraucht wurden. Vor drei Jahren wurde die Übung dann abgebrochen. Heute bietet sich das Parkhotel als Akku-Ladestation an. Wer einkehrt, kann nicht nur seinen Durst stillen, sondern auch gleich noch den Akku laden und dieses Angebot wird rege genutzt.
E-Bike oder Pedelec
Pedelec steht für Pedal Electric Cycle und ist eine allgemeine Bezeichnung für ein Elektrofahrrad, welches hybrid mit Elektromotor und Muskelkraft betrieben wird. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Elektrorad (E-Bike) gibt der Pedelec-Motor ohne Treten (oder Kurbelbewegung) keine Leistung ab. Umgangssprachlich wird aber nur vom E-Bike gesprochen.
When you subscribe to the blog, we will send you an e-mail when there are new updates on the site so you wouldn't miss them.