Von Peter M. Jenni auf Samstag, 31. Dezember 2011
Kategorie: TAM News

Die Schneeketten rumpeln und wir fahren Baden - an den Walensee!

Bereits zum 8. Mal wurde in Walenstadt das Silvesterbaden durchgeführt. Wie kalt ist das wirklich? Und dann stellt sich natürlich noch die Frage, macht das Spass? Ein Selbstversuch.

Die Schneeketten rumpeln und wir fahren baden - an den Walensee!

Skeptisch: Autor und Fotograf Peter Jenni prüft vor dem Sprung ins kalte Nass die Kamera.

Und los gehts: Silvesterbader in Walenstadt ....

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und dann ans wärmende Feuer zum Gruppenbild. (Bilder Peter Jenni)


Ein Selbstversuch von Peter Jenni

Je näher Silvester rückt, um so «gschmucher» wird es mir. Habe ich den Mund zu voll genommen, als ich sagte: Silvesterbaden im Walensee, da mach ich mit und schreib auch gleich einen Artikel? Als ich den Entschluss fasste, sass ich in der finnischen Sauna, bei 92 Grad Celsius. Jetzt soll der Walensee gerade mal 4 Grad warm sein.

Die Nacht auf Silvester schlief ich unruhig. Wie kalt wird es wirklich sein? Wie wird sich das anfühlen? Werde ich die Überwindung aufbringen, mich durch den Schnee ins kalte Nass zu stürzen oder muss ich danach schreiben, es war ja nur ein Versuch und Ausreden zusammentragen, warum ich es nicht bis ins Wasser geschafft hatte?
Am Silvestermorgen schneit es. Kaum einer geht auf die Skipiste. Wer an der Wärme sitzt, fühlt sich heimelig wohl. Nicht wirklich beruhigend. Trotzdem fahren wir nach Walenstadt. Im Auto Gepäck wie im August: Badehose und grosses Badetuch und das Thermometer zeigt minus 1 Grad. Die Schneeketten rumpeln und wir fahren baden – an den Walensee.

Der Badestrand in Walenstadt liegt unter einer dicken, weissen Schneedecke. Mico Cvisic rührt in einem warm dampfenden Gulasch und Manuel Baba (beide in der Klinik hoch über Walenstadt tätig) stapelt am Strand Holzscheiter. Gulasch und Feuer sollen nach dem Sprung ins kühle Nass die Silvesterbadenden aufwärmen; es hat aber auch Kuchen und Gebäck und natürlich darf der Glühwein nicht fehlen.

Langsam trudeln sie ein, die mutigen Silvesterbader. Die Spannung steigt, die dicken Winterkleider fallen und Badehosen dominieren. Plötzlich wird es hektisch. Es geht los. Barfuss oder in Badeschuhen durch den Schnee, beim Feuer nochmal kurz aufwärmen und dann ab, hinein in den eiskalten See. Schrille Schreie der Freude oder der Selbstmotivation durchdringen die weisse Winterstille.

Lange bleibt niemand im Wasser, aber alle haben danach kalte Füsse und ein glückliches Lächeln auf dem Gesicht. Noch schnell zum Gruppenfoto ums Feuer, dann wieder ab in die trockenen, wärmenden Kleider und schon ist es vorbei, das Silvesterbaden. Leider. Bei Gulasch, Glühwein und Gebäck werden eisigkalte Eindrücke und Neujahrswünsche ausgetauscht. Dann verliert sich die Badegesellschaft im weissen Nichts. Zurück bleibt das gute Gefühl, es geschafft zu haben und die Gewissheit, dass war ein gelungener Jahresabschluss - das nächste Jahr wieder, denn Silvesterbaden macht Spass, wirklich!

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