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Regenzeit – Donnergrollen!

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Erstmals erlebe ich nun im zentralen Hochland von Vietnam den Start der Regenzeit. Tagsüber ist es heiss (an die 35 Grad Celsius, auch in der Nacht ist es angenehm warm).

Irgendwann am Nachmittag verwandeln sich am Horizont die Cumulus-Wolken in bedrohlich schwarzen Dinger, die langsam aber stetig auf uns zukommen. Der Wind nimmt zu. Die Menschen beginnen Häuser zu verschliessen, bewegliche Sachen festzuzurren, eine neue Wasserrinne zu ziehen. Plachen werden überprüft und nachgespannt.

Von weit her rollt tiefes Donnergrollen über den See. Blitze zucken nieder. So muss sich Krieg anhören! Die schwarzgraue Wand voller Energie, Sturm, Blitze und Regen zieht am anderen Ufer vorüber. Dreht ab. Der Wind nimmt nochmals an Stärke zu. Was jetzt nicht festgezurrt ist, fliegt durch die Gegend.

Die Boote sind vertäut. Eines ist beim letzten grossen Regen gesunken.

Bedrohlich kommt die schwarze Wand auf uns zu.

Dann: Trommelschläge auf dem Blechdach. Zuerst vereinzelt, kurze Zeit später immer mehr. Immer lauter. Es hört sich an als würde man in einer Snare drum sitzen.

Dann hämmert der Monsun mit seiner ganzen Wucht auf das Dach. So viel Wasser habe ich noch nie vom Himmel kommen sehen. Ich renne zum Fenster, schaue hinaus. Innert Minuten steht der Garten unter Wasser, die Strasse ein Sturzbach. Der orkanartige Wind treibt vom See her das Wasser in jede Ritze. Billardtisch, Bar und Küche sind derzeit nicht zu gebrauchen. Alles haben wir abgedeckt, sitzen im Haus und warten bis der Spuk vorbei ist.

Ein paar Minuten später entstand das Coverbild. Der Monsun zieht weiter. Alles ist ruhig. Kein Lüftchen zu spüren. Die Natur und ich danken: Heute muss ich den Garten nicht bewässern!

Eine kleine Ergänzung für alle am Walensee Lebende: Gegen einen solchen Monsunregen ist ein starkes Sommergewitter wie eine laue Freifluftdusche.

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