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79-A1 002.99 Strassenzulassung und monetäre Lösung

79-A1 002.99 Strassenzulassung und monetäre Lösung
Wir treffen kurz nach sechs Uhr in der Früh auf dem Platz vor dem Polizeiposten ein. An die 200 Roller- und Motorradbesitzer sind schon da.  Auch sie wollen eine Strassenzulassung für ihr Gefährt. 
 
Es geht zu und her wie auf dem Markt.  Zwei Frauen rubbeln mit Bleistift und einem weissen Papier Motor- und Fahrzeugnummer ab und kleben diesen dann auf ein mehrseitiges, handbeschriebenes Dokument.
 
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Meine Kawa Z 1000 fällt auf unter all diesen Rollern. Viele bücken sich interessiert hinunter, streichen über das Sattelleder und wollen dieses und jenes wissen. Und alle Fragen sie nach dem Preis.
 
7 Uhr: Immer mehr Menschen treffen ein.  Der Platz wird eng. Die Motorräder stehen in Reihe und Glied auch auf der Strasse.
 
Vor dem Polizeiposten werden Bänke aufgestellt. Etwas später wird auch das Schiebedach ausgefahren.  Die beiden Cafés direkt neben dem Polizeiposten haben regen Betrieb, sind aber nicht überfüllt.  Die Vietnamesinnen und Vietnamesen warten geduldig auf den Bänken, sitzen auf den Rollern, diskutieren und lachen.
 
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Mittlerweile es ist acht Uhr vorbei. Ich habe ein erstes Dokument erhalten.
Damit die Warteliste sich nicht ins unerträgliche dehnt, greifen wir in die monetäre Lösungskiste.
 
8 Uhr: Seit einer halben Stunde ertönt eine Stimme aus einem Lautsprecher.  Die fünf Schalter sind nun alle geöffnet.  Ich habe die Abwicklungsnummer 2033 erhalten. Was immer da heissen mag.  Für mich erledigen mein Motorradhändler und seine Gehilfen, er hat zwei auf dem Platz, alles was nötig ist.
 
Fast länger als die Kontrolle dauert jeweils das Suchen der zu prüfenden Motorräder.  Bei den drei Autos, die ebenfalls auf die Kontrolle warten, ist die Sucherei einfacher. Trotzdem gibt es schon beim ersten Wagen Diskussionen.
 
Ab und an läuft ein Polizist in gewichtigem Gang und mit vielen Dokumenten unter dem Arm an den zu prüfenden Motorrädern vorbei, gibt Anweisungen, begutachtet dieses und jenes, dann geht er weiter.
 
9 Uhr: Meine Abwicklungsnummer wird aufgerufen, dann die Rahmennummer meiner Kawa ein zweites Mal abgerubbelt. Es wird viel diskutiert und geschaut. Jeder hat was zu sagen. Nur ich nicht!
 
9.30 Uhr: Ein zweiter Kaffee muss her.
 
10 Uhr: Die Prüfung selber ist dann Formsache und eher optischer Natur. Ich soll mich im Hintergrund halten und nicht fotografieren. Motor- und Rahmennummer werden kontrolliert.  Danach ist es vollbracht.
Nochmal heisst es warten. Etwas später kommt eine Frau und montiert meine Nummer „79-A1 002.99“. Wir hätten sie auch selber montieren können, doch, so erklären mir meine Begleiter, die Frau verdient damit ihr Geld.
 
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