Armut lächelt - Reichtum hat Angst

Armut lächelt - Reichtum hat Angst
Szene über Mittag in einem eher vornehmeren Quartier in Hanoi: An Strassenrand stehen viele teure Autos. Wir sitzen draussen vor dem Restaurant und trinken Eiskaffee. Grosse Propeller spenden einen angnehmen Luftzug und machen die Hitze am Schatten erträglich.
 
Vor uns eine Schuhputzerin.  Sie lächelt jeden an, spricht ein paar Worte und übergibt dann für die Zeit des Schuhputzens Plastik-Schlarpen.
 
Dann geht sie wieder in Kauerstellung und putzt mit einem Minimum an Material die Schuhe. Immer hat sie ein Lächeln auf dem Gesicht. Kaum setzt sich jemand, spricht sie ihn  freundlich an. Sie tut das mit grossem Erfolg. Sie putzt die Schuhe penibel und sehr sauber. Auch meine staubigen Bikeschuhe.
 
Jetzt fährt ein Sportwagen (Marke sehr flach und teuer) vor. Ihm entsteigen zwei Herren. Oberelegant. Mit einem Blinken und Hupen wird der Wagen geschlossen, die Rückspiegel klappen elegant und lautlos ein.
 
Die Schuhputzerin lächelt und spricht sie an. Die Herren würdigen weder sie noch die anderen Gäste (alle ausser mir im Anzug, Typ Banker oder Verwaltungsangestellte) eines Blickes.
 
Die Herren entschwinden im überkühlten Inneren des Cafés. 
 
Die Türe hatte sich hinter ihnen noch nicht ganz geschlossen, kam der Fahrer des Sportwagens herausgeschossen, öffnete in windeseile den Wagen und entnahm ihm etwas. Dann schloss er wieder ab.
 
Er wartete bis die Rückspiegel wieder eingeklappt waren, dann stülpte er über jeden eine braune Lederhülle.
 
Legende zum Bild: Tanzen morgens um halb acht auf dem Lenin-Platz. - Es braucht wenig um glücklich zu sein.
 
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