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Bluewin TV – das Warten hat sich gelohnt

Bluewin TV – das Warten hat sich gelohnt
Gut 100 Tage Bluewin TV in Quarten: Die Fernsehneuzeit hat stolpernd, aber spannend begonnen und das Fazit des digitalen Fernsehens über das Internet fällt grossmehrheitlich positiv aus. Kinderkrankheiten müssen aber noch ausgemerzt werden.

Von Peter Jenni (TAM)

Seit Ende November läuft in Quarten Bluewin TV, das digitale Fernsehen übers Internet, und wer den einschlägigen Presseberichten oder den Blogs im Internet in der letzten Zeit Glauben schenkt, der kommt zum Schluss, wir hier in Quarten wurden trotz allem (siehe Sarganserländer vom 21., 23. und 30. November oder "Warten auf Bluewin TV") gut und schnell bedient. Noch immer sind für die Einrichtung von Bluewin TV lange Wartezeiten an der Tagesordnung. Doch wie präsentiert sich Bluewin TV im täglichen Betrieb?

Nicht ohne technische Mängel
Nach diesen ersten Monaten lässt sich sagen, ganz ohne technische Mängel geht der digitale Fernsehgenuss übers Internet nicht ab, aber – und das scheint mir zentral – die positiven Seiten überwiegen.

Da sind zum Beispiel Bild und Tonqualität. Beides konnte mich überzeugen. Der Sound klingt dank dem direkt angeschlossenen Surround-System differenziert und satt. „Das chnebblet ganz schön“, meinte denn auch ein Freund anlässlich einer Roger Waters-Konzertübertragung. Bildmässig liesse sich mit einem neuen Fernsehempfangsgerät sicher noch einiges herausholen, doch auch der gute alte Grundig bringt ein gestochen scharfes Bild.

Und dann ist da der digitale Programm Guide mit dem kleinen Vorschaubild unten rechts. Mit ihm habe ich alle Fernsehprogramme im Überblick und der Fernsehkonsum lässt sich Minuten genau steuern. Wirklich hilfreich dabei ist die Funktion, dass eine Sendung jederzeit und mit wenigen Knopfdrücken, einfach über die Fernbedienung gesteuert, aufgezeichnet werden kann. Überhaupt ist die Fernbedienung intuitiv und (obwohl sie gar nicht danach aussieht) denkbar einfach zu bedienen. Die Bedienungsanleitung musste ich auf jeden Fall noch nie zu Rate ziehen. Wer dann aber mehr aus ihr herauskitzeln möchte, der wird um das Studium der Bedienungsanleitung nicht herum kommen.

Standbilder und Tonausfall
Störend macht sich die digitale Technik dann bemerkbar, wenn das Bild kurz stehen bleibt, oder - was in den ersten Tagen zwei mal vorgekommen ist – sich die Settop-Box ganz verabschiedet und aus unerfindlichen Gründen neu aufstartet. Dann dauert es ein paar Minuten, bis das Bild wieder da ist. Ärgerlich, wenn so was gerade im spannendsten Moment einer Sportübertragung geschieht. Auch die oben erwähnten Standbilder oder die Artefakte (Bildfehler, die etwa als Folge digitaler Datenkompression auftreten) stören zwar, aber im Anbetracht der Sendervielfalt und im Vergleich zum Bildrauschen beim Steinzeitempfang über die Zimmerantenne „bewegen“ sie sich für mich immer noch im Rahmen des erträglichen.

Störender ist, dass die Settop-Box manchmal ganz von alleine, einfach so und ohne fremdes Zutun in den Standbymodus wechselt. Das Problem ist bisher aber nur sehr selten aufgetreten, deshalb habe ich den Support noch nicht bemüht.

Vielfältiges Angebot
Wem die gut 100 Fernsehprogramme nicht reichen, der kann jederzeit zusätzliche Angebote von Teleclub ordern oder spezifisch einen oder mehrere Filme (Video on Demand) gegen Bezahlung schauen. Zusammen mit den eigenen Aufzeichnungen ergibt sich so ein wirklich vielfältiges, auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenes, einfach zu bedienendes  Fernsehprogramm.

Das im Lieferumfang integrierte digitale Radio mit den 80 Programmen besticht auch hier durch die Qualität und den Empfang aller DRS Regionaljournalen. Für die Bedienung wird aber leider das Fernsehbild benötig, will heissen, zum Radio hören muss der Fernseher laufen.

Negativ zu Buche schlägt, dass die Settopbox nicht abgestellt werden kann (hoher Stromverbrauch), da die programmierten Aufnahmen nicht durchgeführt würden und das Aufstarten jeweils sehr lange dauert. Schade ist auch, dass die derzeitige Leitungskapazität hier in Quarten noch nicht ausreicht, um gleichzeitig einen Film zu schauen und einen anderen aufzuzeichnen. Ein zukünftiger Ausbau der Telefonzentrale wird hier Abhilfe schaffen und vielleicht sind dann auch die letzten Standbilder, Tonausfälle und Artekfakte verschwunden.

DRAVAP-Ersatz
Alles in allem möchte ich Bluewin TV nicht mehr missen. Wenn Ende Jahr der DRAVAP-Umsetzer ob Amden abgestellt wird, ist das Fernsehen übers Internet meiner Meinung nach eine gute Alternative und dies bei einem vernünftigen Kostenaufwand.

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