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Auch mit der Sicherheit in der obersten Liga

Auch mit der Sicherheit in der obersten Liga
Der Bad Ragazer Mario Mullis ist als Direktor Infrastruktur und Sicherheit im Grand Resort Bad Ragaz auch Sicherheitschef. Und obwohl Sicherheit in Luxushotels bis anhin ein eher diskretes Thema war und ist, mit uns hat er darüber gesprochen.

Von Peter Jenni

In der Luxushotellerie wird die Sicherheit immer mehr auch zum gegen Aussen diskutierten Thema. Gutbetuchte Gäste sind heute viel mehr bereit, über Sicherheit zu reden. Dies gilt auch für die Gäste der zwei zum Grand Resort Bad Ragaz gehörenden Hotels Grand Hotel Quellenhof & Spa Suites und Grand Hotel Hof Ragaz. Die beiden Luxushotels verzeichnen mit rund 100‘000 Übernachtungen pro Jahr eine durchschnittliche Auslastungsquote von 70 Prozent. Viele Gäste sind Stammgäste und auch wenn – in Bezug auf die Zimmerpreise – Bad Ragaz nicht mit dem Palace in St.Moritz mithalten kann, der Quellenhof ist unter VIPS, Politikern, Sportlern und Künstler eine bevorzugte Adresse.
 
Neben Luxus und Qualität zeichnet sich das Grand Resort Bad Ragaz aber auch durch Diskretion aus. Wohl deshalb ist es zu erklären, dass das Hotel in Zusammenhang mit Klatsch- und Tratschgeschichten kaum in den Boulevardmedien auftaucht. „Wir haben auch noch nie mit der Anwesenheit des einen oder anderen Gastes, auch wenn sie berühmte Sportler oder Musiker waren, geworben“, sagt Mario Mullis, Direktor Infrastruktur und Sicherheit. Und das wird wohl auch in Zukunft so bleiben. Ändern hingegen möchte Mullis, dass die Sicherheit noch mehr in das Marketing und in das Bewusstsein der Angestellten miteinbezogen wird.

Sicherheit hinter eleganten Fassaden versteckt
Die Sicherheit – auch im Quellenhof über Jahrzehnte diskret hinter eleganten Fassaden versteckt – ist heute ein zentrales Thema und bei den Geschäftsleitungssitzungen ein fixes Traktandum. Dass hier ein Wandel stattgefunden hat, zeigt der Umbau des Kursaals. Die Nasslöschposten – noch bei der Renovierung des Quellenhofes im Jahr 1995 diskret und kaum sichtbar in der Wandtäfelung untergebracht – sind im renovierten Kursaal gut sichtbar hinter Glas. Hier wird der Brandschutz aktiv zur Schau gestellt. Einerseits sind damit die Nasslöschposten sehr gut erkennbar, anderseits sind sie gut ins architektonische Gesamtbild eingefügt.
 
Zum Umdenken hat aber nicht – wie man annehmen könnte - ein negatives Ereignis, ein Grossband oder was auch immer geführt. Überhaupt: einen grösseren, erwähnenswerten Zwischenfall gab es seit Mulllis bei der Grand Resort Ragaz AG arbeitet (siehe Kasten) nie. Der Grund, weshalb die Sicherheit einen massiv höheren Stellenwert bekommen hat, liegt im Casino, das Ende 2002 auf dem zum Resort gehörenden Gelände eröffnet wurde. „Wir gingen davon aus, dass das Casino eine neue, sagen wir mal diffuse Klientel (Zocker und gestrandete Existenzen) anziehen würde. Deshalb haben wir in der Planungsphase eine Projektgruppe Sicherheit gegründet, die Vorschläge und Massnahmen erarbeitete“, so Mullis. In dieser Projektgruppe sind neben Mullis und dem Sicherheitschef des Casinos, das auf Vorgabe der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) eine komplett eigenständige Sicherheitsorganisation aufrecht hält, auch externe Berater und weitere Personen. Heute, achte Jahre nach der Eröffnung, kann festgehalten werden, die Schreckensszenarien, die befürchtet wurden, sind nicht eingetreten, die Projektgruppe Sicherheit aber ist bestehen geblieben und steht nach wie vor mit Projektarbeiten und Vorschlägen zuhanden der Geschäftsleitung zur Seite. „Damit ist die Sicherheit bei uns zum Dauerthema geworden“, so Mullis und das, obwohl sich die Gäste gerade in der „heilen Welt der Schweiz und explizit des Heidilandes“ äusserst sicher fühlen.

Gäste mit besonderen Sicherheitsbedürfnissen
Natürlich gibt es bei dieser Art von Klientel auch Gäste mit ganz besonderen Sicherheitsbedürfnissen. „Doch diese“, erklärt Mullis, „haben jeweils ihre eigenen Sicherheitsleute und zum Teil auch eigenen Sicherheitseinrichtungen. Da gilt es dann unser Dispositiv mit dem ihren abzugleichen, um so dem Gast die von ihm gewünschte Sicherheit zu gewährleisten.“

Einheimischer Sicherheitschef
Der Bad Ragazer Mario Mullis arbeitet seit 15 Jahren bei der Grand Resort Bad Ragaz AG. Er hat den „Job in der Heimat“ zwar nicht explizit gesucht, ist aber nicht ohne Stolz Direktor Infrastruktur & Sicherheit eines derartigen Luxusbetriebes.

Praktiziert wird die so genannte „Integrale Sicherheit“, die auf den Säulen Nichtbetriebs- und Betriebsunfall, Brandschutz, kriminelle Handlungen, Umwelt- und Katastrophenschutz, Gesundheits-/Hygienerisiken sowie Gefahren aus Bau- und Haustechnik basiert. Im Zuge der in den letzten Jahren durchgeführten Grossumbauten wurde der Brandschutz auf alle Gebäude ausgeweitet. Rund 4‘500 Brandmelder liefern ihre Daten an die unterschiedlichsten Brandmeldezentralen. 365 Tage im Jahr sorgt die Securitas für physische Sicherheit während den Nachstunden. Intrusions- und Diebstahlschutzanlagen, Bildermelder, Vitrinenmelder und eine Videoüberwachungsanlage tragen das ihre dazu bei, dass das Grand Resort Bad Ragaz auch in Sachen Sicherheit in der obersten Luxusklasse mitreden kann.

Sicherheit vermehrt als Marketinginstrument einsetzen: das Grand Resort in Bad Ragaz mit den zwei Hotels Grand Hotel Quellenhof & Spa Suites und Grand Hotel Hof Ragaz.(Bild Grand Resort Bad Ragaz AG)

Nasslöschposten im Wandel. Bei der Quellenhof-Renovation 1995 (links) diskret „versteckt“ und heute (rechts): gut sichtbar im Foyer des neu umgebauten Kursaals.(Bilder Peter Jenni)

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