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Denn sie wissen nicht, was sie tun

Denn sie wissen nicht, was sie tun
Immer wieder kommt es zu schlimmen Mountainbike- und Velounfällen, weil kaum sichtbare Seile über offizielle Bikewege gespannt sind. Abhilfe würde eine klare Kennzeichnung schaffen.

Von Peter Jenni

Denn sie wissen nicht, was sie tun! Nur so lässt es sich erklären, dass es immer wieder Landwirte gibt, die über offizielle Velowege, Biketrails und Forststrassen kaum sichtbare, nicht gekennzeichnete Seile spannen. Die zum Teil erst sehr spät erkennbaren Sperrungen führen immer wieder zu extrem schweren Bikeunfällen. Dabei liessen sich derartige Unfälle durch einfache Warnhinweise verhindern.

Obwohl das Problem nicht neu ist, wurde im Heidiland - das auch als Mountainbikeland («Von genüsslichen Fahrradtouren bis hin zu atemberaubenden Mountainbiketrails») beworben wird - noch nichts dagegen unternommen. Bei der Heidiland Tourismus AG beispielsweise liegt seit geraumer Zeit ein Konzept, das einfach und unbürokratisch umgesetzt werden könnte, bis jetzt kam aber nie richtig Bewegung in die Sache. Stand per heute: Man will an einem runden Tisch mit allen involvierten Kreisen (Kanton, Gemeinden, Wanderwege, Landwirte, Alpkooperationen usw.) das Problem angehen und sich dem Konzept von GraubündenBike anschliessen.

Graubünden machts vor
Bei unserem Nachbarn hat der Kanton 3,6 Millionen Franken in den Bereich Langsamverkehr und damit auch in GraubündenBike investiert. Diese Organisation hat in diesem Sommer Wimpel in leuchtenden Warnfarben produziert und verteilt. Damit können Alppersonal und Bauern ihre Weidezäune auch bei schlechten Sichtverhältnissen deutlich kennzeichnen. Neben den leuchtenden Farben für die optimale Sichtbarkeit auf Distanz werden die Biker auf dem Wimpel in vier Sprachen aufgefordert, die Zäune wieder zu schliessen. Die wetterfesten Wimpel werden gratis an Bündner Verkehrsvereine, Alpmeister und Bauern abgegeben.

Soweit ist man im Heidiland aber noch nicht – ausser in der Bündner Herrschaft, die die Wimpel von GraubündenBike beziehen kann. Trotzdem, eines ist klar: Von signalisierten Hindernissen profitieren Mountainbiker, Velofahrer  und Landwirte gleichermassen. Mit dem Warnschild kann nämlich selbst jenem Fall vorgegriffen werden, wo eine Werkeigentümerhaftung gemäss Rechtsprechung denkbar ist. Dann nämlich, wenn «überraschende und bei angepasster Fahrweise nicht erkennbare Hindernisse» - wie etwa Vieh- oder Weidezäune - vom Werkeigentümer nicht «innert nützlicher Frist» gekennzeichnet werden.

Nicht schön, aber wirkungsvoll
Bis es aber entsprechende Wimpel produziert und verteilt werden, sei den Bauern geraten, die Seile mit farbigen Plastiksäcken oder dergleichen zu kennzeichnen. Das mag zwar nicht sehr schön anzusehen sein, ist aber kostengünstig und sofort umzusetzen. Denn wichtig ist, dass der Landwirt seiner Pflicht zur Kennzeichnung nachkommt, die Mountainbiker das Hindernis frühzeitig sehen können und so auch eine Chance erhalten, um zu bremsen und über das Hindernis zu steigen und nicht mit einer Bruchlandung dahinter zu liegen zu kommen.

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