Von Peter M. Jenni auf Sonntag, 07. Februar 2021
Kategorie: Blog Charity Project Krong Buk

Tết, Teil 7: Von Klippen und Legenden


Während Hiep (links im blauen Shirt) mit den Frauen in der E De Gemeinschaft Banh Tét zubereitet (im Cover), kümmere ich mich um die Kommunikation und deren Stolpersteine. Und wieder einmal – wie schon so oft in meinem Berufsleben - stolpere ich und muss feststellen, welche Klippen in den Sprachen versteckt sind.

Thomas Lüscher aus Winterthur hat mich auf einen Fehler aufmerksam gemacht, der exakt diese Schwierigkeit dokumentiert. Er erklärt: „Du schreibst in deinem Post vom Tết-Gericht „Banh Tết“. Jeder Vietnamese kennt es und jeder isst davon in der Tết-Zeit. Als ich zu letztem Tết in Vietnam war, fragte ich meinen Partner nach Bánh Tết (ich versuchte, möglichst genau seine Aussprache von "Tết" zu kopieren). Er war ganz empört, "das heisst doch nicht Bánh Tết, sondern Bánh Tét. Schau, so sind die Akzente: Bánh Tét wird zwar an Tết gegessen, aber die Speise heisst Bánh Tét, und ihr Name hat nichts mit Tết zu tun. Wenn ich mich recht erinnere, heisst tét soviel wie "gerollt".

Und er hat recht! Hier im zentralen Hochland werden die Klebereiskuchen gerollt, deshalb heissen sie „Bánh Tét“. Im Norden Vietnams heisst der viereckige Bánh chung. Und dann gibt es da auch noch den süssen runden Bánh dày.

Meine Schlussfolgerung daraus: Ich werde von nun an in meinem Blog bei vietnamesischen Wörtern die Klippen umschiffen und auf die Akzentsetzung verzichten, Thomas Lüscher wird mir das sicher verzeihen. Ich möchte aber gleichzeitig betonen, dass ich über jegliche Anmerkungen und Korrekturen zu meinen Texten dankbar bin.

Im Zusammenhang mit Bánh Tết bin ich noch auf eine Legende gestossen. Niedergeschrieben von Cathrin Karras, Lehrerin in Nordvietnam: Die Legende von den Klebreiskuchen.

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