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Von Kaffee im Blut, verdorbenen Tagen und Sachets

Er ist in Lima (Peru) aufgewachsen, lebte dann in Rapperswil und besuchte die Kantonsschule in Wattwil. Er war Wettkampfschwimmer und begann bei Volcafe Ltd., Winterthur (ursprünglich ein Teil der Volkart Gruppe) die Ausbildung als Coffee-Trainee.

Seit über 30 Jahren ist Alex Gruber im Kaffee-Geschäft, davon fast 20 Jahre auf dem vietnamesischen Kaffeemarkt. Er arbeitete mit Kaffee in zahlreichen Ländern, in denen Kaffee angebaut wird. Er hat nicht nur Kaffee im Blut, Kaffee ist – so darf man glaube ich sagen – sein Lebenselixier. Kürzlich war Alex zu Gast bei uns im Swiss House by the Lake. Auf einer seiner Erkundungsreisen durch das Kaffee-Land Dak Lak, bei denen er Kaffee-Farmen besucht, nach seinen fix vorgegebenen Kriterien einschätzt und bewertet, machten er, seine Frau Bernadette und einer seiner Mitarbeiter halt bei uns.

Dies gab mir die Gelegenheit, ihn bei seiner Arbeit auf zwei Farmen ganz in unserer Nähe zu begleiten. Sein Wissen rund um den Kaffee (Geschichte, Anbau, Handel, Rösterei und Sensorik) ist immens, das konnte ich auch erfahren, als ich ihn in seiner Rösterei in Ho Chi Minh City besuchte und er mich in die Geheimisse der Kaffee-Degustation einführte.

Auf den Plantagen ist dann aber vom Stress der Pflanzen, vom Alter, vom Ertrag, von der Pflege der Pflanzen und der Anlage und vom Schatten-Management die Rede. Es werden Noten verteilt. Die Noten danach in Excel-Tabellen in Farben umgewandelt und so entsteht die Kaffee-Farm-Qualitätskarte, farbig, prägnant, auf einen Blick übersichtlich. Daraus und aus vielen weiteren, recherchierten Informationen erstellt er dann für Investoren und Produzenten einen periodisch erscheinenden Vietnam-Coffee-Report.

Themenwechsel
Wechseln wir das Thema vom Kaffee-Anbau zum Kaffee-Trinken. Wer kennt es nicht? Aus dem Hotelzimmer, beim Camping oder wo auch immer, wenn man unterwegs ist. Am Morgen wartet vielfach ein kaum geniessbarer Fertigkaffee, der mehr nach Zucker und fertig als nach Kaffee schmeckt. In Ermangelung einer Alternative wird dieses mit Zusatzstoffen versetzte Gebräu dann getrunken und damit ist eigentlich schon der ganze Tag verdorben.

Doch auch für unterwegs gilt: Instant- oder löslicher Kaffee muss nicht sein. Alex Gruber produziert und verkauft (auch online) ein Kaffee-Sachet im Alambé Einzelportionsbeutel in sechs Geschmacksrichtungen (Dak Lak, Sai Gon, Lam Dong, Kon Tum, Da Sar, Da Lat). Für mich eine der besten Erfindungen, seit es das moderne Reisen gibt. Will heissen, ohne Alambé Sachet trete ich keine Reise mehr an.

Während der letzten Monate hat Alambé die Sachet-Boxen neu und attraktiver gestaltet. Die Single-Serve-Sachets sind ein praktischer Begleiter von Outdoor-Aktivitäten. Den Filter innerhalb des Sachets auf eine Tasse aufhängen, heisses Wasser dazugeben, fertig zum Trinken. Ein aromatischer Duft in der Nase, hervorragender Kaffeegeschmack im Gaumen, sich verwöhnen lassen mit besten gerösteten und gemahlenem Kaffee; eine Marktlücke im Outdoor Segment.

Ein Blick in die Geschichte
Zum Schluss noch ein Blick in die Alambé-Geschichte (Auszug aus der Website): Im Dezember 2018 beschlossen Alex Gruber, sein vietnamesischer Partner Hiep Pham und seine Frau Bernadette Gruber, gemeinsam eine Kaffeerösterei zu bauen und gründeten das Unternehmen Master Roasters Saigon Service JSC. Sie gründeten auch die Marke «Alambé – finest vietnames coffee», um die einzigartigen Mischungen und sortenreinen Kaffees, die Hiep Pham im Laufe der Jahre kreiert hat, im In- und Ausland zu fördern. Der Markenname Alambé verkörpert die Kaffeekompetenz von Alex Gruber, das Röst-Know-how von Hiep Pham und das künstlerische Auge von Frau Bernadette Gruber. Im Juli 2019 nahm das Unternehmen seine Röstaktivitäten im neuen Werk im Bezirk Thu Duc, Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam, auf. 

In der Bildergalerie
Alex Grubers Arbeiten in den Plantagen,  Farmers Dream und ein Kaffee-Baum, der rund 40 Jahre alt ist. Damit zählt er wohl zu den ersten Kaffee-Pflanzen, die in Vietnam kultiviert wurden.

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