Juni
16

Max und Moritz und Horst

Er hat keinen Wellensittich, keinen Hamster und auch kein Zwergkaninchen, der Horst Knappe. Aber ganz knapp daneben, denn der Mann nennt zwei stattliche Geißböcke sein eigen, den Max und den Moritz.

Tannenboden-Alp. Nun ist das nichts ungewöhnliches, wenn hierzulande Geißböcke gehalten werden. Allerdings stellt sich die Situation bei Horst Knappe ganz anders. 

Für die Zucht? «Nein, nein, da müssen erst die richtigen Zicklein kommen und die beiden sind wählerisch.»

«Zum Spazierengehen, miteinander spielen und plaudern.»

«Oh ha, zum Spazierengehen und zum Plaudern?«

«Ja, und das alles alleinerziehend.», denn Horst Knappe lebt allein und hat sich sein Refugium ganz exzellent nach seinen Koordinaten eingerichtet.

So steigen beide Geißböcke nicht auf Befehl, sondern auf ein kurzes Augenzwinkern galant in den hinteren Teil seines überschaubaren Transporters ein, um mit ihrem Chef einen Ausflug auf die Tannenboden-Alp zu machen, wo das Trio spazieren geht und sich einen Schlagabtausch über die guten alten Zeiten liefert.

Per Transfer erleben Max & Max Ausflugsziele, von denen andere Geißböcke nur träumen. Voller Glück und Frohmut stolzieren die beiden dreijährigen Vierbeiner mit ihrem designten und Namen bestickten Halsband, schnieke gepflegt und fein gemacht über die Alp und achten bedachtsam darauf, dass ihr geschätzter Zweibeiner auch mit der Geschwindigkeit nachkommt.

Wie Passanten ihnen begegnen? «Immer interessiert und neugierig. Wie das bei uns so läuft, warum ich keinen Hund an der Leine führe oder was mein Vermieter dazu sagt.», antwortet Horst und schmunzelt dabei.

Schlaganfall

Horst Knappe erlitt 2012 einen Schlaganfall, der ihn rechtsseitig erlahmen liess und einen Totalausfall der Sprache zur Folge hatte. Als Regeneration wurde intensive Bewegung verordnet. Horst Knappe ging nicht ins Fitness-Center, sondern zog zwei Geißen mit der Flasche auf. Ein halbes Jahr lang, jeden Tag fünf Mal.  Das schulte Sprache und Geschicklichkeit. Langsam konnte er auch den rechten Fuß und  Arm wieder koordinieren. Drei Jahre körperliche Tätigkeit mit täglich 1 1/2 Std. Stallarbeit und bei schönem Wetter 2 Stunden bei der Tannenboden-Alp spazieren gehen.

Einen Physiotherapeuten über so lange Zeit wäre finanziell nicht leistbar gewesen.  So kam es zu dieser ganz besonderen Beziehung zu Max und Moritz.  «Sie haben mich mit meinen 75 Jahren wieder nach vorn gebracht.» Ohne die Genesung wäre auch die Weiterführung seines Geschäftes in Frage gestellt gewesen.

Legende zum Bild Zurück vom Ausflug auf der Tannenboden-Alp: Max und Moritz und Horst. (Foto: Marlies Dyk)

Apr.
01

Illegaler Einstieg über die Videokamera

IT-Sicherheit ist auch ein Thema für Klein- und Mittelbetriebe. Die Angreifer werden fortwährend intelligenter und nutzen Peripherie-Geräte, wie ans Internet angeschlossene Drucker, Video-Kameras, Smartphones oder Fernseher, um illegal an geschützte Daten zu kommen.

Der klassische Banküberfall wird immer mehr von dreister Cyberkriminalität abgelöst. Neustes Beispiel: Einem Freiburger KMU wurde ein siebenstelliger Betrag gestohlen. Hierbei simulierte der Angreifer mittels gestohlener E-Mailadressen einen Geschäftspartner. Damit konnte das Opfer dazu bewegt werden, einen E-Mail-Anhang zu öffnen, der dem Angreifer durch die Installation eines Trojaners den Diebstahl ermöglichte.
Dieses Beispiel zeigt: Die Angreifer müssen sich ein Wissen über das Opfer aneignen (z.B. Mailadressen des Geschäftspartners), werden immer gescheiter und sie nutzen die Schwachstelle Mensch (Sozial Engineering), um sich gesetzeswidrig zu bereichern, Daten zu stehlen oder an Firmengeheimnisse zu gelangen. Doch wie kann und muss sich ein Unternehmen schützen?
Tobias Ellenberger, COO der Oneconsult AG (Thalwil), das Unternehmen ist mit 18 Mitarbeitenden bei mehr als 200 Unternehmen in der Schweiz, Europa und Übersee in den Bereichen IT Security, konzeptionelle Security Audits und digitale Forensik tätig: «Die meisten grossen Firmen – insbesondere Banken - sind mittlerweile derart gut gegen Angriffe von aussen geschützt, dass die Angreifer vermehrt versuchen, über Zulieferer, Subunternehmen oder Partner einen Zugang an die gewünschten Unternehmensdaten zu erhalten.»
Nicht von der Grösse abhängig
Damit ist auch klar, die Unternehmensgrösse ist nicht massgebend, wie stark der Schutz eines Unternehmens sein muss. «Wir beraten Unternehmen in der Grösse von drei Computerarbeitsplätzen bis zu über 150 000. Die Grundsatzfrage lautet: «Habe ich sensible, schützenswerte Daten? Und wenn man eingangs erwähntes Beispiel betrachtet, hat beinahe jedes Unternehmen schützenswerte Daten, wie Personaldaten, Insiderwissen oder eben auch E-Mail-Adressen von Geschäftspartnern, welche für einen weiterführenden Angriff verwendet werden können.»
Das heisst, Schutz vor unberechtigtem Datenzugriff ist heute für alle wichtig. Dies gerade dann, wenn man weiss, dass immer mehr periphere Geräte (Videokameras, Drucker, Smartphones) sowohl ans interne Netzwerk wie auch ans Internet angeschlossen werden. Ellenberger nennt aber auch das Stichwort SCADA-Systeme (Supervisory Control and Data Acquisition) sowie Industriesteuerungen, die nie für eine Einbindung ins Internet konzipiert wurden. Bei diesen Geräten liegt ein grosses Gefahrenpotenzial. Sie sind, wenn überhaupt dann nur teilweise und sehr rudimentär ausgerüstet, um böswillige Angriffe abzuwehren.
Steuerungssysteme der Industrie
Gerade die Steuerungssysteme in der Industrie waren bis jetzt in sich geschlossene Systeme, die abgekoppelt von allem andern operierten. In jüngerer Vergangenheit hat man die Geräte fit gemacht, dass sie über IP angesprochen werden können und hat sich nicht darum gekümmert, wie die Geräte sicher gemacht werden könnten. «Bei diesen Steuerungen stehen wir da, wo wir vor Jahren mit den Computern waren», gibt Ellenberger zu bedenken.
Ist der Cyberkriminelle einmal auf der Steuerung, der Netzwerkkamera, dem Drucker oder dem Fernseher ist der Schritt ins firmeninterne Netz meist nicht mehr weit. Ellenberger weist darauf hin, dass anhaltend mehr und in beständig schnelleren Zeitabständen solche Geräte auf den Markt kommen. «Deshalb sollte sich jeder IT-Verantwortliche, bevor eine neue Technologie implementiert wird, zentrale Fragen nach der Sicherheit der Geräte und welchen Schutz sie gegen Angriffe von aussen bieten, stellen.» Und Ellenberger ergänzt: «Die Basissicherheit wird erhöht, wenn die jeweiligen Sicherheits-Updates, die von der Herstellerfirma zur Verfügung gestellt werden, zeitnah aufgespielt werden. Leider dauert es teilweise lange, bis die Hersteller entsprechende Updates bereitstellen. Um sich den Risiken bewusst zu sein, ist eine technische Sicherheitsüberprüfung (sog. Penetration Tests oder Ethical Hacking) sicher sinnvoll.»
Er erinnert aber daran, dass es die 100prozentige Sicherheit nicht gibt. Ellenberger geht davon aus, dass die Schweizer Unternehmer im Bereich Internet-Security «relativ gut unterwegs» sind, dass es aber noch Luft nach oben gibt.
Und wie geschützt sind die Videoüberwachungsanlagen in der Schweiz: «Da ist es schwierig, eine klare Aussage zu machen. Sicher ist, es gibt Betriebe, die sind sich der Gefahren bewusst und sind entsprechend geschützt. Es gibt aber auch welche, die schenken dem Thema überhaupt keine Beachtung.»
Digitale Forensik
Neben den technischen Security Audits und den konzeptionellen Security Audits ist die Oneconsult auch in der digitalen Forensik tätig. Egal ob Malware-Attacken, Datendiebstahl, Mobbing oder Drohungen immer werden sie beauftragt, die Spuren der Täter zu verfolgen und Ereignisse nachvollziehbar zu machen. Übrigens ein wachsender Unternehmenszweig. Waren es bis vor Kurzem pro Monat noch ein bis zwei Vorfälle, die abgeklärt werden mussten, sind es heute im Durchschnitt zwei bis vier. Gemäss Ellenberger ist es aber je nach Vorfall schwierig, den kriminellen Akt einer bestimmten Täterschaft zuzuordnen. «Die Anonymisierung ist heute ziemlich einfach und wenn der Angreifer länderübergreifend operiert, ist die Chance, dass er erwischt werden kann, relativ gering.»

oneconsult combo

Tobias Ellenberger, COO der Oneconsult AG (Thalwil): «Angreifer versuchen vermehrt, über Zulieferer, Subunternehmen oder Partner einen Zugang zu den gewünschten Unternehmensdaten zu erhalten.» (Bild-Combo: Peter Jenni/PD)

 

Juni
10

Wiederholung erwünscht - 1. Tourismus-Sommer-Forum in Quarten

Wie Perlen aneinander gereiht stellten sich am Montag auf dem 1. Sommer-Tourismus-Forum in Quarten Leistungsträger mit ihren Schön- und Schlechtwetterangeboten für Touristen und Einheimische vor, die deutlich machten, dass die Region Facettenreiches für jeden Geschmack zu bieten hat, auch wenn es mit der Sonne nicht so gut bestellt sein sollte.

«Potential bündeln, voneinander wissen, miteinander netzwerken» - das war und bleibt das Ziel des vom Touristikverein Quarten Walensee organisierten Forums, auf dem Leistungsträger ihre Angebote kommunizierten, um miteinander ergebnis-orientierter Urlauber in die Region zu holen. «Dass wir alle für diese Aufgabe aneinander dienlich sein können, liegt auf der Hand», sagen engagiert die Präsidentin des Touristikvereins Irmgard Varga und Vize-Präsident Angelo Mätzler, die den zahlreich erschienenen Anwesenden Raum und Zeit boten, um auf den Punkt gebracht zu sagen: «Wer sind wir, was bieten wir und für wen.»

So startete Marco Wyss von der TSW Musical AG mit seinem Informations-Exkurs über 10 Jahre Walensee-Bühne und zum Ist-Stand der Vorbereitungen wenige Wochen vor den Aufführungen des «TITANIC - DAS MUSICAL». Mit einer erstmals überdachten Bühne versperren aufgespannte Regenschirme niemandem mehr die Sicht und die Musical-Fans kommen überdacht voll auf ihre Kosten. Zum Jubiläumsjahr der Walensee-Bühne gibt es für Kinder in Begleitung eines Erwachsenen für die Familienveranstaltungen kostenfreie Tickets. Ansonsten, so Wyss, laufe der Ticketvorverkauf erfreulich.

Dampf und Mitbringsel

Produktiven Dampf machte Michael Neuer, der in Vertretung für Andreas Wolf, Bootswerft Wolf GmbH, über das 2. «Grosse Dampf-Fest» auf dem Walensee vom 18. bis 19. Juli informierte.

Dass eine Weissküferei auch heute Ausstrahlung und Interesse erfahren kann, brachte beherzt Dieter Gmür in seiner Ansprache rüber, indem er handwerks- und traditionsorientiert von der Geschichte, der Gegenwart und von seinen jetzigen Möglichkeiten sprach, kleine Führungen für Gruppen von 10 bis max. 25 Personen durch die Weissküferei oder auch Schnupper-Schnitzkurse anzubieten. Die Neuheiten, wie das Zwergenbänkli, die Glocken-Uhr oder das Würfelbrett sind feine, kleine Highlights, die bereits auf der Homepage des Unternehmens optimal platziert sind.

Das Sardonna Kulturerbe «wird immer interessanter», auch international und warum, darüber gab Harry Keel, Geschäftsführer IG Tektonikarena Sardona Auskunft. Kindern und Jugendlichen die faszinierende Erdgeschichte zu vermitteln, zeigen was Natur- und Alpwirtschaft bedeutet, sei ein Angebot von vielen. Die internationalen Informationen für Touristen in aller Welt zu fördern, sei ein weiterer Aspekt in der Arbeit.

Gastlichkeit und Kulinarisches

Mit dem sagi-Verbund von sagisteg und sagibeiz, lofthotel Murg mit Wellness-Angeboten, Tennishalle und Führungen durch die alte spinnerei, der Neueröffnung der sennästube auf der Tannenboden-Alp und den neuesten Aktivitäten des Kulturvereins seekultour berichtete Dieter von Ziegler über das komplexe Angebot der azibene AG. Balz Gadient stellte den 17. Juni 2015, den Start zur 5. Etappe der Tour des Suisse auf dem LUFAG-Parkplatz ab 8.30 Uhr, als sportlichen Höhepunkt im Sommer 2015 in den Focus. Mit dabei Patrick Küng als Ehrenstarter und dem unterhaltsamen Part mit Stefan Roos sowie den Lakeshore Linedancers. Auch das neue Gast-Wirtspaar auf der Blumenau zeigte, mit welchen neuen Ideen, u.a. im Bar-Bereich, aufgewartet wird.

Für die 250 Jahre alte und denkmalgeschützte Kornmühle in Unterterzen gab es ein leidenschaftliches Plädoyer von Markus Merk. Auch er stellte für das Industrie-Denkmal Führungen mit 20 bis 25 Personen in den Raum. Merk gab zu Bedenken, dass es nicht viele historische Stätten in der Gegend am Nebensee gebe und es auch deshalb klug und wünschenswert wäre, wenn die historische Bausubstanz mit ihrer Technologie genutzt und erhalten bleibt.

Entspannung und Sport

Mit Nicole Bachmann gab es mitten im Forum eine Gratis-Yogaübung, mit der die Yoga-Fachfrau anschaulich zeigen wollte, was Yoga vermag. Die dipl. Yogalehrerin YS/EYU bietet interessante Kurse & Workshops an, die sowohl auf Einheimische als auch auf temporär in der Region verweilende Feriengäste zielt. René Zimmermann schloss das Aufgebot mit seinem Turero Bike, dem Tourenführer-Angebot für interessante Mountainbiker, Rennradfahrer und Velofahrer aus aller Welt und ist damit auf globalisierter Vermarktungsstrecke gut unterwegs.

Wie potentielle Touristen in umliegenden Ländern von den Angeboten aus der Region erfahren können, damit sie in die Region kommen, stand noch nicht auf dem Programm. Wie sich die Angebote aller Leistungsträger gezielt auch über Ländergrenzen als Gesamtpaket hinaus vermarkten lassen, auch nicht. Doch es war das 1. Forum, und das war so erfolgreich, dass Wiederholung erwünscht ist.

Legende zum Bild Vielversprechender Anfang eines erstarkenden Netzwerkes (von rechts): Markus Merk, Dieter von Ziegler, Irmgrad Varga, Angelo Mätzler und Balz Gadient. (Bild Marlies Dyk)

Juni
08

Vernissage in Edel. Und Stahl.

Edelstahl verarbeiten ist eine edle Aufgabe. Wenn dabei auch Kunst zum Anfassen entsteht, ist klar: Cemal Akkaya war am Schweissgerät, hat entworfen, gebogen, geschliffen und poliert. Am Freitag war anlässlich der Eröffnung des Showrooms Vernissage.

Formvollendet, feingliedrig in Aufbau und Struktur, geschliffen und poliert und mit einem Schwung, in dem der Schreibende den Fluss des Lebens in seiner ganzen Vielfalt zu sehen glaubt: Die von Cemal Akkay geschweissten Edelstahl Skulpturen wirken trotz ihrer Masse filigran. Akkaya schafft den Spagat zwischen Bau-Handwerk und Kunst und genau da sieht er sich auch und sagt bescheiden: «Wir bieten Lösungen in Edelstahl für Haus, Garten, Küche und Bad.»

Wenn die einen Lösungen mehr bautechnisch architektonisch beeinflusst sind, so sind andere Akkays Kunstschaffen entsprungen. Am Freitag konnte ein geladenes Publikum anlässlich der Eröffnung des Showrooms der  «C. Akkaya Lösungen aus Edelstahl GmbH» in Sargans eben jene neuen Skulpturen bewundern, die Akkaya  «Träume und Visionen» nennt, «die uns weit über die Grenzen und Horizonte blicken lassen.»

Die Laudatio hielt Heinz Meier aus Wildhaus, Kunstsammler, Galeriebesitzer und Unternehmensberater. Er hielt sich kurz, denn «Akkayas Werke sprechen eine deutliche Sprache, die klar darlegen, was für ein Talent in ihm steckt.»  Meier ging in seiner Rede nur auf eine Plastik ein, die der Künstler der Eidgenossenschaft widmet, weil «ich mich als Schweizer fühle.»

Legende zum Bild Cemal Akkaya lässt seine Kunst sprechen. Und was sagte eine nicht genannt werden wollende Vernissage-Besucherin: «Die Skulpturen sind Er-Lösungen aus Edelstahl.» (Bild Peter Jenni)

Mehr Bilder von der Vernissage in der Bildergalerie

Juni
02

Sennästube auf der Tannenboden-Alp feierte Wiedereröffnung

Es stimmte alles am letzten Sonntag. Das Wetter, die Stimmung der überaus zahlreich angereisten Gäste, die kulinarischen Leckerbissen und der Eindruck über ein Team, das mit Empathie und viel Einsatz die Sennästube unter der Regie der neuen Pächterin, der azibene ag, auf Erfolgskurs bringen will.

Dafür gab es in den letzten Wochen einen umfänglichen Sanierungs- und Umbauakt mit enger Deadline zu bewältigen, der die Sennästube jetzt frisch und neu ausgerichtet daher kommen lässt.

Das Konzept, so unterstrich Unternehmerin Esther von Ziegler in ihrer Eröffnungsansprache, setze auf die umfängliche Kommunikation und Nutzung des Erholungswertes der Tannenboden-Alp und sprach dabei sowohl Familien mit Kinder, Senioren, Sportler, Wanderer und Liebhaber einer ausgewählten Gastronomie an; und das über Ländergrenzen hinweg.

Von Zieglers wissen was schmeckt. Produkte aus der Region sind das A und O bei der Umsetzung der beispielhaften Firmenphilosophie. Mit ihren auf die Region abgestimmten Gastronomiekonzepten hat die Aktiengesellschaft bereits einige Ehrungen eingefahren, so erst Anfang des Jahres best of gastro 2015.
Ein ganz besonders nachhaltiger Nachmittag war es für das junge Gastgeberpaar Karin Vollenweider und Daniel Meier, denen die Freude buchstäblich ins Gesicht geschrieben war. Zusammen mit dem operativen Leiter Sam Wenger wird das Trio gemeinsam mit dem Team dafür sorgen, dass jeder Sennästuben-Tag ein so schöner wie der Eröffnungstag wird.

Legende zum Bild: Wiederöffnung wurde auf der Tannenboden-Alp gefeiert. Es wurden zusätzliche Bänke aufgestellt, weil so viele Gäste diesen Sonntag erleben wollten. (Bild Marlies Dyk)

Mai
28

Bikepark am See: Biker-Fest zur Eröffnung

Am Sonntag, 7. Juni, wird in Walenstadt der Bikepark am See offiziell eröffnet. Ein Fest für Biker von klein bis gross, von Anfänger bis Profi und für alle, die es werden wollen.

Schon seit Oktober drehen sie ihre Runden. Auf dem Bikepark am See in Walenstadt ist fast immer was los. Gross und Klein üben oder wirbeln gekonnt über die Bahn. Wegen der grossen Nachfrage wurde der Bikepark bereits im Oktober 2014 der Öffentlichkeit übergeben. Jetzt, am Sonntag 7. Juni, steht das Eröffnungsfest an. Wer das Programm liest, der weiss, das wird ein Biker-Fest. Und dass Biker feiern können, haben sie schon zur Genüge bewiesen.

Los geht‘s am Vormittag mit einem Biker-Frühstück für geladene Gäste. Ab 12 Uhr startet dann das Eröffnungsfest so richtig. Um halb eins wird die Eröffnung vollzogen. Ab 13 Uhr folgt ein Showteil mit «René Wildhaber und Freunden». Wildhaber, der für das Design des Bikeparks verantwortlich zeichnet, wird zusammen mit weiteren Cracks zeigen, was auf einem Pumptrack und vor allem auf der Sprunglinie möglich ist. Da wird mancher ins Staunen kommen.

Ein „Sponsorenlauf“ mit Kids des Bicycle Club Walenstadt, der Flumserberg‐Sprint mit Sportlern aus der Region und ein Rahmenprogramm rund um das Thema Bike runden das Programm ab. Und natürlich werden die Besucher in einer gemütlichen Festwirtschaft bewirtet.

Legende zum Bild Wird am Sonntag, 7. Juni, mit einem Biker-Fest offiziell eröffnet: Bikepark am See in Walenstadt.

Mai
21

Cappellari mit erstem Sieg im Europacup

Die Walenstadter Downhillerin Carina Cappellari feierte am Wochenende ihren ersten Sieg im Europacup. In Kranjska Gora (SLO)  verwies sie, dank einem souveränen Schlussspurt, ihre Konkurrentinnen auf die Plätze.

Es war ihr erster Start auf dieser rutschigen, mit Wurzeln durchsetzten Strecke und fast hätte das Wochenende in Kranjska Gora ein frühes Ende genommen. Cappellari hatte am Samstag ihre Handschuhe im Zelt unten vergessen und hätte eigentlich gar nicht starten dürfen. Mit viel zu grossen, geliehenen Handschuhen wurde sie dann aber doch noch auf die Strecke gelassen, die sich schlammig und rutschig präsentierte: 2. Rang im Seeding-Run.

«Das Training im Regen am Freitag war eine grosse Herausforderung. Es war schwer, eine Linie zu finden. Am Samstag für den Seeding Run hatte es etwas abgetrocknet, aber die Strecke war immer noch schlammig und rutschig.»  Cappellari strahlt, wenn sie von diesem Wochenende erzählt. Ist ihr doch soeben ihr erster Weltcupsieg gelungen und sie kann es noch kaum fassen.

«In meinem neuen Team (Radon Magura Factory) herrschte das ganze Wochenende eine super Stimmung. Ich wusste, auch nach dem erneuten Ablaufen der Strecke, dass hier ein super Resultat drin liegen könnte.»

Im Rennen meisterte sie die Schlüsselstellen ohne Schwierigkeiten und bei der Zwischenzeit lag sie  auf der zweiten Position, rund 1,5 Sekunden hinter der Tschechin Jana Bartova. Auf dem zweiten Teil der Strecke passte dann alles noch ein bisschen besser zusammen und «ich konnte auf der letzten Tretpasssage nochmals richtig angreifen», lachte eine überglückliche Walenstadterin im Ziel. Doch lange Pause einlegen und feiern kann sie nicht. Weiter geht es bereits an diesem Wochenende mit dem Dirtmasters in Winterberg (D).

Legende zum Bild Wurzeln und eine rutschige Strecke konnten Carina Cappellari in Kranjska Gora (SLO) nicht bremsen: Erster Europacup-Sieg. (Bild Sandro Schmid)

Mai
19

Auf dem Diamantweg

Es gibt den kupfernen, den blechernen, den stählernen, den silbernen, den goldenen oder den Nickel- Hochzeitstag. Das über Jahrzehnte zusammen gekommene Schwermetallene relativiert sich ganz schnell angesichts eines bevorstehenden Jubiläums zweier Menschen wie Sonja und Otto Bartholet.

Ein Wohnwagen, ein Vorzelt, eine Wäscheleine, Ivy die hübsche Collie-Hündin, ein bunt gedeckter Tisch mit handbemalten Sammeltassen und zwei Menschen, die vor einem ganz grossen Tag in ihrem Leben stehen, der Diamantenen Hochzeit.

«Obwohl sich alles so anfühlt, als ob es gestern war?», fragt das Ehepaar, das zufrieden und stolz über den Beginn ihrer Liebe, ihrem Familienleben, ihren Kindern, Enkel- und Urenkeln und von ihren unglaublich schönen und gemeinsamen Erlebnissen erzählt: Sonja und Otto.

Sie gehen gen Diamant. Am 17. September d.J. ist es so weit. Vor 60 Jahren haben sich beide im Kloster von Rapperswil das Ja-Wort gegeben.

«Unfassbar, ich wollte nur mal schnell von Zürich nach St.Gallen fahren. Und was ist daraus geworden? Meine wunderschöne Lebensreise mit ihm.», blinzelt Sonja, 82jährig, und lächelt dabei ihrem Otto zu, denn auf dieser Kurzreise hat sie ihn kennengelernt.

Otto Bartholet lebte in St.Gallen und arbeitete als Rechnungsführer im Meliorations- und Vermessungsamt der Kantonsverwaltung. Als er Sonja das erste Mal sah, hat er sie nie mehr losgelassen. Und was haben beide nicht alles füreinander getan? «Wir haben uns unsere Liebe geschenkt, haben Probleme zusammen gemeistert und sind damit so viel mehr reicher geworden.»

Als kleiner Bub war Otto Bartholet sehr viel bei seinen Grosseltern in Murg, Melchior und Saphina Bartholet, die im kleinen Anwesen neben der heutigen Tankstelle wohnten.

Auf dem damaligen sog. Neuquartier gelegen auf dem Deltagrund, zu dem auch der Campingplatz heute gehört, spielte er mit seinen Freunden alle Spiele, «die Jungs damals so d`rauf hatten.»

«Na, und dann wurde der Campingplatz an dieser Stelle eröffnet, auf dem wir seit 40 Jahren unser Zweit-Zuhause haben.» In den ersten Jahren war es ein winzig, kleines Campingzelt. Später, als die Kinder kamen, wurde in den ersten Wohnwagen investiert. Mittlerweile ist es der dritte, «Oder der vierte?».

Auch das ist unfassbar, «alles so wie gestern» und plötzlich fällt dem Ehepaar ein, wie sie bei der allerersten Anreise auf der völlig zugepackten Lambretta fahrend wegen einer Unebenheit auf der Strasse Richtung Murg, die komplette Campingladung samt Kochtopf, Pfanne und allen Kleinkram verloren.

«Und schon öfters wurden wir gefragt, warum wir immer in Murg vor dem Walensee sind, was so gar nicht stimmt», denn vom Campingplatz aus reiste das Ehepaar u.a. in 37 amerikanische Staaten, nach Australien und «sonst wo hin ». Immer in und mit Wohnmobils.

Und ruckzuck klappt der 88Jährige das weisse Tablet vor sich auf, um in den digitalen Bildern zu blättern, die von dem, diesem einen ungeheuerlich schönem Reichtum zeugen, von dem Bartholet`s ganz zu Beginn unseres Kennenlernens erzählten.
Legende zum Bild Hinter dieser kleinen Camping-Gartentür inmitten der Ligusterhecken geniessen Sonja und Otto Bartholet und Ivy die Sommermonate am Walensee. (Bild Marlies Dyk)

Mai
19

Stelldichein auf dem Dorfplatz

Durch ganze 64,6 laufende Meter Alphorn strömten am vergangenen Dienstag wohlige Töne weit über den Dorfplatz mitten hinein ins frühabendliche Geschehen. 19 Alphornspieler mit je 3,40 Meter Alphornpräsenz luden unter Leitung von This Stoop aus Flums ganz überraschend zum musikalischen Stelldichein auf den Dorfplatz. Murger und mitgereiste Fans der Musiker schlugen sofort ihren Platz an der Bühne auf.

Die «Alphorngruppe Jöüri» ist eine junge Gruppe, denn es gibt sie erst seit fünf Jahren. Trotzdem sind sie voll dabei und richtig bekannt und mit mehr als 40 Konzerten pro Jahr quer durchs Sarganserland unterwegs. Tradition und Ursprünglichkeit liegen den Könnern am Herzen und so war es auch ungetrübt heraus zu hören, wie sie Polka & Blues & - und Walzerklänge zur Freude ihres Publikums rüber brachten.

Die Alphorngruppe zählt 34 Mitglieder und wurde im Entstehungsjahr bei der Kapelle St.Georg auf dem St.Georg's Hügel, die das Wahrzeichen der Jöuri`s ist, getauft. Ihr Name, so erzählt ihr administrativer Leiter, Remo Hartmann, wurde von Georg abgeleitet, aus dem der Volksmund auch Jörg oder Jöri und schliesslich im ganz ausgeprägten Dialekt den Jöüri gemacht hat.

In den vergangenen kalten Monaten probten die Musiker in Flums. Jetzt geht es wieder wöchentlich hinaus auf Plätze und Wiesen. Anstelle der Proben gibt die Gruppe Platzkonzerte in fast allen Ortschaften im Sarganserland; so in der kommenden Woche in Walenstadt. Die Fahnenschwingerinnen Priska Marty und Sandra Bless konnten leider beim Murger Alphorn-Abend nicht dabei sein.

Legende zum Bild Prachtvolle Aufstellung und Musik bis hin zu modernen Klangcollagen – Die «Alphorngruppe Jöüri. (Bild Marlies Dyk)

Mai
10

Velofahren kann jeder, aber …

Velofahren kann jeder, aber sich sicher mit dem Mountainbike im Gelände bewegen, will gelernt sein. Der RSV Pizol bietet jetzt einen Fahrtechnik-Kurs an.

Wer mit dem Mountainbike im Gelände unterwegs ist, der weiss, dass es brenzlige Situationen gibt, bei denen Mann und Frau gerne das Bike etwas besser beherrschen würden. Da hilft nur ein Fahrtechnik-Training. Die Radsportvereinigung RSV-Pizol bietet deshalb am Samstag, 30. Mai in Sargans ein solches für Bikerinnen und Biker an.

«Hindernisse überwinden, Spitzkehren fahren, steile Abfahrten meistern. Wir stellen das Knowhow unserer Clubmitglieder zu Verfügung», sagt Patrik Locatelli (Präsident des RSV Pizol). Beübt werden an diesem Fahrtechnik-Kurs die Bikebeherrschung (Balance, Kontrolle über Vorder- und Hinterrad, Treppenfahren, Sturztechnik), die Kurventechnik (Anfahrt, Tempo, Linienwahl, Herausbeschleunigen) und die Bremstechnik (Grundlagen, Bremspunkt, Dosierung).

Der Kurs richtet sich nicht nur an Biker, auch Bikerinnen können profitieren. «Auch Frauen sind herzlich willkommen», sagt Locatelli. «Auf Wunsch können wir eine Ladies-Gruppe unter weiblicher Führung machen.»

Anmeldungen nimmt patrik.locatelli@rsvpizol.ch entgegen. Weitere Infos zum Kurs auch unter www.rsvpizol.ch.


Legende zum Bild: Auch die Sturztechnik wird geübt: Fahrtechnik-Training des RSV-Pizol am 30. Mai. (Bild Peter Jenni)

Mai
04

Was hat Bob mit Mountainbike zu tun?

Dauerregen und eine schwer zu meisternde Stecke: Die diesjährige Austragung des Cross-Country-Race Walenstadt war eine Herausforderung für Fahrer, Zuschauer und Organisatoren.

Wer ein echter Mountainbiker ist, der lässt sich vom schlechten Wetter nicht abhalten. Dies sagten sich zumindest all jene der fast 300 eingeschriebenen Fahrerinnen und Fahrer, die am Sonntag auf dem Waffenplatz Paschga in Walenstadt trotz Dauerregen an den Start gingen. Keiner kam ohne Ausrutscher durch, aber es gab auch keine schweren Stürze oder Verletzungen zu beklagen.

Jeder ein Sieger

Von einer Strecke in hervorragendem Zustand war keine Rede. Egal ob bei den ganz kleinen Talenten (Kategorie U7) oder den lizenzierten Fahrern und allen anderen: Wer unter diesen Bedingungen ins Ziel kam, der war ein Sieger und wurde auch mit Applaus im Ziel empfangen. Zu den Siegern zählten aber auch die Zuschauer, zumindest die, die sich am Zuschauerwettbewerb beteiligten und ausharrten bis zur Preisverteilung: Sechs attraktive Preise wurden vergeben.

Sarganserländer auf dem Podest

Doch zurück zum Rennen. Das Stadtner Rennen zählt zum Stevens Bike Cup Ostschweiz und zum Alpencup. Die Internationalität, die dieses Rennen dadurch ausstrahlt, zeigte sich schon zu Beginn, pünktlich um 9.30 Uhr starteten die Kleinsten (U7) zu ihren zwei Runden: Es siegten Ben Horvath (Garmisch-Patenkirchen) und Sophia Moosbrugger (Hohenems). Aber auch die Kids aus der Region konnten sich behaupten. So fuhren Mattia Rutzer (U7, Walenstadt) sowie Fabry Florin (U11, Sargans) oder Kim Oehy (U13, Walenstadt) aufs Podest.

Für einen einheimischen Sieg reichte es in diesem Jahr jedoch nicht. Dafür fuhr Andreas Forlin (Sargans) in einem engagierten Rennen bei den Fun Masters auf den 2. Platz. Er musste sich nur vom Appenzeller Thomas Rusch geschlagen geben.

Ging ab wie ein Bob

Die vom Dauerregen durchtränkte Strecke war schwer zu fahren, matschig und in den Abfahrten entsprechend rutschig. Dies führte bei fast allen Rennen dazu, dass es gleich zu Beginn zu einer klaren Zäsur kam und Zweikämpfe in den Aufstiegen ausblieben. Etwas anders der Rennverlauf bei den lizenzierten Herren; zumindest zu Beginn des Rennens. Marcel Bartholet (Eschenbach) startete furios und setzte sich in der Startschlaufe gleich an die Spitze. Eine Unachtsamkeit in der ersten kleinen Abfahrt und er stürtzte. «Er ging direkt vor mir zu Boden und dann im Schlamm ab, wie ein Bob», lachte nach dem Rennen der zweitplatzierte Noah Blöchlinger (Heiden). Der Sieg aber ging an Jürg Graf (Montlingen), dem es am Start zu schnell losging. «Ich fuhr mein Tempo und konnte mich in der zweite Runde an die Spitze setzen», freute er sich im Ziel. Kontinuierlich baute er seinen Vorsprung aus. Am Ende gewann er mit 1:12:04 klar. «Bob-Pilot» Barhtolet stieg als Dritter ebenfalls noch aufs Podest.

Super Job

Auch wenn das missliche Wetter dem einen oder anderen auf‘s Gemüt drückte, die Organisation des gesamten Anlasses war hervorragend und auch die kleinen organisatorischen Modifikationen, die vorgenommen worden waren, bewährten sich. «Die Zielrampe, der neue Ablauf der Siegerehrung, die Rennen und die Festwirtschaft: Alles hat gepasst und alle haben einen super Job gemacht», lobt Aristide Gervasoni seine Mannschaft und ergänzt nicht ohne Stolz. «Bereits gegen 20 Uhr war das gesamte Gelände geräumt.»


Legende  zum Bild: Alle Stürze verliefen glimpflich: Die tiefe, anspruchsvolle Strecke zwang die einen oder anderen Fahrerinnen und Fahrer zum sogenannten «Abstieg über den Lenker». (Bild Peter Jenni)

Mai
04

Verkehrsverein Murg blickt zuversichtlich in die Zukunft

Nach einer Zeit der Unterbesetzung ist der Vorstand des Verkehrsvereins Murg seit Freitag wieder vollzählig und schaut in eine erfolgversprechende Zeit.

Kein idealer Sommer, ein krankheitsbedingter Ausfall des Campingwartes, Kündigungen langjähriger Saisoncamper und ein Vorstand in Unterbesetzung, der seine Aktivitäten auf das Nötigste beschränkte. Der Verkehrsverein Murg (VVM) hat ein bewegtes Jahr hinter sich. Trotzdem kann in der Vereinskasse ein erfreulicher Gewinn von 10 000 Franken verbucht werden, und Präsident Martin Küng blickt optimistisch in die Zukunft.

Dass sich der Präsident an der 113. VVM-Hauptversammlung im Sagisteg in Murg im Anschluss an den kleinen Imbiss, der vom Verein offeriert wurde, nicht grundlos optimistisch zeigt, fusst in den folgenden Tatsachen: Der Vorstand konnte (erstens) mit Gina Meister und Pius Peter komplettiert werden und kann nun die anstehenden Aufgaben wieder zur Zufriedenheit aller erfüllen. Die frei gewordenen Saisoncamper-Plätze konnten (zweitens) dank der wunderbaren Lage am See alle wieder vergeben werden und «auch die Warteliste stimmt optimistisch», wie es im Jahresbericht heisst. Drittens können die Murger das Wetter zwar auch in diesem Sommer nicht selber auf sonnig und warm stellen, aber mit ihrem neuen, in das Heidiland eingebundenen Internet-Auftritt einiges dazu beitragen, dass die Buchungen in dieser Saison stimmen und sich der Gast optimal und aktuell über Murg, die Angebote und die Umgebung informieren kann.

Diese Zukunftsaussichten konnten auch die 55 anwesenden Stimmberechtigten überzeugen und sie genehmigten alle Traktanden ohne Gegenstimme oder wie bei den Wahlen mit viel Applaus.


Legende zum Bild: Wieder vollzählig: Vorstand des Verkehrsvereins Murg anlässlich der 113. Hauptversammlung (von links sitzend) Gina Meister, Miriam Mathys, (stehend) Jürg Gubser, Roman Schneider, Pius Peter, Martin Küng und Jürg Hinder. (Bild Peter Jenni)

Apr.
30

Die Studentin und die Bienen

Valentina Bergamin ist 20 Jahre und studiert an der PH in Chur Primarschullehrerin. Eine klar aufgestellte junge Frau, die weiss, was sie will. Bienen. Gesunde. In ihrem wissenschaftlichen Projekt zum Thema «Imker im Val Lumnezia», geht es um ein Schweizer Landschaftsfragment, um Imker vor Ort, Bienen und ihrem Sterben. Wie anderenorts auch.

Das Projektthema hat sie zugeteilt bekommen. Konkrete Fragen zur methodischen Aufschlüsselung nicht. Zu Beginn des Projektes schwirrten ihr mehrere Ideen im Kopf umher, wie die für ein Projekt zur Architektur der Bienenhäuser. Doch zu was Architektur, wenn die Bienen vorher schon sterben und Unterkünfte überflüssig werden?

«Wussten Sie, dass ohne Insektenbestäubung fast ein Drittel der Produktionspflanzen, die wir zur Ernährung benötigen, anders bestäubt werden müsste, damit die Nahrungsmittelproduktion auf gleichem Level gehalten werden kann?» fragt mich Valentina Bergamin.

«Bis zu 75 Prozent unserer Kulturpflanzen wären von einem Produktivitätsrückgang betroffen und 90 Prozent aller Wildpflanzen.
Und, haben Sie eine Vorstellung, wie öde sich die Natur uns optisch darbietet, weil es keine bunten Wildblumen mehr gibt? Vieles von dem, was wir als selbstverständlich betrachten, ob es Erdbeeren, Äpfel, Tomaten oder die Futterpflanzen für die Fleisch- und Milchproduktion sind, ist gefährdet, weil Bienen sterben und niemand ihren Job übernehmen kann.»

Die Fakten vom Kollaps, vom Bienenvölkersterben im In-und Ausland, die nervösen Fragen nach absehbaren Folgen, nach Risiken in der Landwirtschaft, nach Verantwortung und überhaupt.

«Ohne Bienen?»

Im Val Lumnezia, im «Tal des Lichts», dem nach Süden ausgerichteten Seitental des Bündner Oberlands treffen Fauna und Tier auf optimale Bedingungen. Herrliche Blumen in saftigen Wiesen blühen und ziehen damit tausende Bienen an, die tonnenweise Honig produzieren.

Auf die Frage «In welchem Ausmass sind die Bienenvölker in diesem Landstrich von der Milbenkrankheit Varroatose und von der bösartigen Faulbrut betroffen?» bestätigt sich explizit, dass Val Lumnezia von diesen verheerenden Entwicklungen auch nicht verschont geblieben ist.

Die Bienenvölker in der Region sind von beiden Krankheiten betroffen. Dies kann sowohl durch das landwirtschaftliche Beratungs-  und Bildungszentrum Plantahof in Landquart als auch durch die Imker bestätigt werden, welche von Valentina Bergamin befragt wurden. «Die  Varroatose scheint aber grössere Probleme zu verbreiten, als die bösartige  Faulbrut. Ein  Imker hatte bis  jetzt sogar noch nie etwas mit der bösartigen Faulbrut zu tun. Ein anderer erwähnte, dass er mit den Folgen der Faulbrut vor 15 Jahren das erste und letzte Mal konfrontiert wurde, die Varroatose  jedoch ein permanentes Problem sei.» Die befragten Imker sind der Meinung, dass sie die Situation in den Griff bekommen können. Frühzeitiges Handeln sei geboten.

Massnahmen

Vermutet ein Imker, dass sein Volk von Krankheiten betroffen ist, erstattet er eine Anzeige an den Bieneninspektor und überlässt eine Wabenprobe zwecks Labor-Untersuchung. Die zwei möglichen direkten Bekämpfungs-Massnahmen, die Tilgung der Seuche durch die Zerstörung des Erregers, habe eine hohe

Erfolgsquote, erfordere aber die genaue Einhaltung der vorgeschriebenen Massnahmen. Auch bei der bösartigen Faulbrut gibt es die Behandlung mit chemischen  Mitteln. Durch die verschiedenen Meinungen über diese Massnahmen und den damit verbundenen Vor- und Nachteilen rudert sich die Studentin auch. 

Am Ende ihrer Arbeit steht, dass die Unübersichtlichkeit der Lage zunehme. Und, dass die Krankheitssymptome nicht mehr eindeutig erkennbar sind; und so sich weitere Probleme auf tun. So stellt sich diese Situation des Ökodienstleisters Biene in der gesamten Schweiz. Wird in einem Kanton vorsichtige Entwarnung gegeben, muss dies nicht für die anderen Kantone zutreffen. Längere Phasen von Verlusten und Sanierungen greifen drastisch ein.

An dieser Stelle fragt Valentina Bergamin: «Möglicherweise sind die Verluste nie mehr zu ersetzen? Welcher materielle Wert geht verloren? Und der ideelle?» Alles Fragen, die sie sich selbst und andern ohne ein Projektthema vielleicht nie gestellt hätte.


Legende zum Bild: Stellt mit ihrer Projektarbeit unausweichliche Fragen: Valentina Bergamin. (Bild Peter Jenni)

Apr.
27

Applaus für die Sarganserländer Musikanten

Am Samstagabend bekam das Publikum im Saal des Bildungszentrum Neu-Schönstatt ein Frühlings-Konzert der Extraklasse serviert. Die 18 Musiker präsentierten einen temporeichen musikalischen Regenbogen.

Beginnend mit dem Montana - Marsch, böhmisch-mährischen Polkas, dem Egerländer Dorfschwalben-Walzer sowie lateinamerikanischen Bossa Novas, Samba - und Rumbaklängen zeigte sich die Musik-Formation in Topform. Es brauchte nicht viel Zeit und das Publikum applaudierte so lange, bis Markus Meli für sein Solo mit Flügelhorn «Chum über`s Mätteli» mit einer Zugabe dafür dankte.

Wie das Konzert-Motto erahnen ließ, waren viele der Musikstücke der schönsten Zeit des Jahres gewidmet; schwungvoll, bunt, überaus lebendig, aber auch vertieft, was Tom Zweifel mit dem Trompetensolo «Spiel mir das Lied vom Tod»  bewirkte und mit seiner eigenen Art der musikalischen Interpretation eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Unter Leitung von Patrick Gründler, der es brillant verstand, seine künstlerischen Weggefährten zu Höchstleistungen zu motivieren, spielten sich die Musiker in die Herzen der musikaffinen Gäste an diesem schönen Familien-Abend. Denn, und das war dem Veranstalter auch gelungen, Kids und Jugendliche waren überaus zahlreich, mittendrin in einem gemeinschaftlich - musikalischen Abend, dabei.


Legende zum Bild: Sorgten für einen würdigen, künstlerischen Frühlingsauftakt: Musikerinnen und Musiker der Sarganserländer Formation. (Bild Peter Jenni)

 

Apr.
26

Wieviel Handwerk hat die Zukunft?

Am 24. April trafen sich die Mitglieder des Gewerbevereines Quarten (GVQ) zu ihrer diesjährigen Generalversammlung im Resort Walensee, um das 2014er Vereinsjahr Revue passieren zu lassen und um Aktivitäten für 2015/16 zu fixieren. Ohne Schnörkel, transparent, kurz und schlüssig handelte Vereinspräsident Angelo Mätzler mit Vize-Präsident Markus Merk, Kassiererin Marlies Locatelli-Giger und Aktuarin Martina Gubser die Traktanden ab und ging zum Inhalt über.

Eine reibungslos verlaufende Generalversammlung, ein informativer Treff und eine schöne Zusammenkunft war dieser Freitagabend für die zahlreich erschienenen Mitglieder des Gewerbevereines Quarten. Mit einem Apéro und saisonaler Erdbeer-Bowle vor dem Resort liess es sich der Präsident nicht nehmen und begrüsste jedes Mitglied persönlich.

Im Verlauf seiner Berichterstattung folgte die detaillierte Darstellung des ausgeglichenen Finanzhaushaltes, der per 31. Dezember mit einem Gewinn von 17‘767,52 CHF abgeschlossen werden konnte. Präsident und Mitglieder dankten Marlies Locatelli-Giger für ihr präzises Engagement als Kassiererin und entlasteten damit den Vorstand. Ein Dank galt auch der Aktuarin Martina Gubser, die mit ihrem Einsatz für das Vereins-Office, den Protokollführungen bis hin zur Besorgung der Vereinskorrespondenz einen lobenswerten Einsatz bewiesen hat. Nicht zu vergessen, so Mätzler, «unser Vize-Präsident Markus Merk.»

Neue Vereins-Mitglieder, neuer Website-Auftritt – damit setzte der Präsident hörenswert die Generalversammlung fort. Als neue Mitglieder wurden Alexander Winterberger (Winterberger Consulting), Manuela Brode (Kosmetik Manuela & Feng Shui) in Abwesenheit und Herbert Prassel, Betriebsleiter vom Bildungszentrum Neu-Schönstatt, begrüsst.
Der neue Website-Auftritt des Vereins zeigte sich den Mitgliedern zwecks Veranschaulichung visuell auf Leinwand im nagelneuen, frischen Layout und mit schnittigen start-up Menüs sowie der Voranstellung des Vereins-Kodexes, dass der GVQ den Zusammenschluss selbständiger Gewerbetreibenden des Handwerks, des Detailhandels und aller Dienstleistungsbetriebe unterstütze und fördere und sich einer angemessenen Vertretung in den Behörden berufen fühle.

Und damit rief Mätzler das Herzstück der Themen auf, «Was ist drin in der Mittelstands-Zukunft? Wie stärken wir sie und damit uns?» Es könne nicht sein, so der Präsident, dass der Schweizer Mittelstand gnadenlos ausgequetscht wird. Auf Projekte, die von der Leistungsfähigkeit der regionalen Wirtschaft zeugen, wie die QuartnerMäss `14, die mit 40 Ausstellern auf ca. 400 qm ein Aushängeschild des betriebsamen Mittelstandspotentials war, werden auch 2015 weitere folgen.

«Darunter auch eines für die Vereinsmitglieder selbst. Zu Anforderungen der Unternehmens-Kommunikation, PR, Werbung und Informationstechnologie. Wie kommunizieren wir unsere Produkte & Dienstleistungen, wie bringen wir uns rüber als Mittelständler, als kompetente und authentische Unternehmer der Region?»

Dem Thema Lehrlinge und Ausbildung, so Angelo Mätzler, werde sich der Verein ganz intensiv widmen müssen. Aufgrund der demographischen Parameter unterstütze man Massnahmen zur Rekrutierung von Auszubildenden. Der Verein unterstützt ein junges Portal über Anforderungsprofile zu Berufen (www.anforderungsprofile.ch), das jungen Menschen helfen soll, ihre Wünsche und ihre Wahl von vornherein realistisch und praktikable ohne Zeitverlust abgleichen zu können. Es gelte, Ansprechpartner anzubieten und bürokratischen Hürden weitestgehend aus dem Weg zu gehen.

Der informative Part des Abends endete mit Details über die Tour de Suisse 2015, bei der die  5. Etappe in Unterterzen am Mittwoch, 17. Juni, startet und mit der Vorstellung des von René Zimmermann gegründeten Unternehmens TOURERO MTB- & CYCLING GUIDE.

Vorangestellt des Abends widmete Präsident Angelo Mätzler der plötzlich verstorbenen Franziska Waldvogel würdige Worte. Der Verein gedachte ihrem einstigen Mitglied in einer Schweigeminute.


Legende zum Bild: Gute Arbeit mit gelungener Perfomance: Aktuarin Martina Gubser,  Kassiererin Marlies Locatelli-Giger, Vize-Präsident Markus Merk und Präsident Angelo Mätzler (v.l.). (Bild Marlies Dyk)